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Thema: Goslarer Originale + Anekdoten

  1. #31
    Schießhauer Avatar von Monika Adler
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    Standard vater

    Hier haette ich eine Anecdote, die meine Mutter miterlebt hat . Goslar, Amtsgericht,meine Mutter muss bei einer Gerichtsverhandlung das Geschehen auf der Schreibmaschine festhalten: eine Frau klagt fuer ausstehende Alimente fuer 6 Kinder, alle vom selben Mann. Da fragt sie der Richter "Gute Frau, warum heiraten sie den Mann denn nicht?" Antwort: "nae, so sympatisch is er mir nicht!" Mir von meiner Mutter Berichtet,, Monika

  2. #32
    Schießhauer Avatar von Hanno
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    Lächeln

    Hallo Monika,

    vielleicht dachte sich die Frau, dass sie bei den Kindern noch eine Chance hat,
    diese zu erziehen. Bei dem Mann wohl eher nicht mehr.
    Geändert von Hanno (12.04.2012 um 20:46 Uhr)
    c

    Hannöversche Grüße
    Klaus

  3. #33
    Schießhauer Avatar von Monika Adler
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    Standard erziehung

    Well, Hanno, das ist auch eine Erklaerung ! Monika

  4. #34
    Schießhauer Avatar von Birgit
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    Standard

    Bei dieser Geschichte Monika,

    kann man sich nur noch an den Kopf fassen und hoffen, dass der Schmerz vergeht!
    Liebe Grüße
    Birgit

  5. #35
    Schießhauer Avatar von Hanno
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    Beitrag Noch eine Gerichtssache

    DAS FEUCHT FRÖHLICHE KLEEBLATT

    Alte Goslarer erinnern sich noch der drei Kumpane, die
    Bedeutendes im Vertilgen gebrannten Wassers, aber sonst
    nicht viel Nützliches leisteten. Das Kleeblatt bestand aus
    dem Berger, Mädelbaum und August, das jede Gelegenheit
    wahrnahm, der Arbeit aus dem Wege zu gehen, denn sie
    waren Gelegenheitsarbeiter. Sie arbeiteten bald hier, bald
    gar nicht. Ein festes Arbeitsverhältnis mieden sie. Es behin-
    derte ihre persönliche Freiheit. Diese Freiheit wurde indessen
    öfter beschnitten, wenn die Eckensteher ihren Unmut über
    die ungerechte Verteilung der irdischen Güter oder die
    mangelhafte soziale Gesetzgebung zu lärmend äußerten. Die
    drei Schluckbrüder waren im Aussehen und Temperament sehr
    verschieden, aber sie hatten eines gemeinsam: Anstren-
    gender Arbeit gingen sie aus dem Wege und nahmen
    vorwiegend flüssige Nahrung zu sich. Eine Flasche "Eppi"
    vermochte ihre Herzen zu erwärmen, ihre rauhen Kehlen
    zu schmieren und ihnen Mut einzuflößen, Standespersonen
    und Gesetze zu beschimpfen.

    An ihren Treffpunkten besprachen sie lokale Dinge. Lokale
    interessierten sie besonders. Oder sie debattierten über
    die (Gast-)Wirtschaftslage.

    Einer dieser Treffpunkte war der Schapergarten, der Schäfer-
    garten, am Rosenberg, der dem angesehenen Landwirt Karl
    Tappe, kurz Onkel Karl genannt, gehörte. Im ersten Stickel-
    beerenbusch stand die Rodehacke, mit der sich, wer wollte,
    Marreik (Meerrettich) holen konnte.

    Ein altes, etwas morsches Gartenhäuschen gewährte bei
    Regenwetter Schutz, zumal sich in dem dort lagernden
    Grummet der schwerste Rausch ausschlafen ließ.

    Nachdem das Kleeblatt eines Tages eine Flasche "Eppi tau
    Bodde e'maket harre", beschloß es, "Räuber und Gendarm"
    zu spielen und Mädelbaum sollte den Gendarmen machen,
    während Berger und August sich als Räuber versteckten.
    Mädelbaum, der keine Lust hatte, viel herumzusuchen und
    gewöhnt war, die Dinge von höherer Warte zu betrachten,
    erstieg das Dach des Gartenhäuschens. Leider war es der
    Belastung durch eine solche Schnapskanone nicht gewachsen
    und brach ein, so daß Mädelbaums Kopf und Arme oben
    heraussahen, während sein übriger Körper frei in der Luft
    schwebte. "Hilpe! Hilpe!", schrie er, "ek hänge twischen
    Himmel un Ire!"

    Seine Kumpane erretteten ihn aus der Bedrängnis, aber sie
    ärgerten sich, daß die alte Bude ihnen das Spiel verdorben
    hatte. Zu ihrem Schnapsrausch gesellte sich ein Rausch der
    Zerstörungswut, und sie trampten und posten gegen die
    Wände, daß das Lehmfachwerk herausfiel. Nun sollten auch
    die Balken umgelegt werden, denn wenn sich die drei einmal
    zur Arbeit entschlossen hatten, gab es keinen Feierabend.

    Aber wie in der biblischen Geschichte der Herr in einer
    Wolke erschien, so trat jetzt aus Lehm- und Staubwolken
    Herr Tappe hervor. Hatte er sonst dem Treiben der drei
    Schnapsbrüder nachsichtig zugesehen und wohl auch einen
    mitgetrunken (wenn noch aaner in'ner Pulle war), so ließ
    er jetzt jeden Humor vermissen und zeigte die Täter wegen
    grober Sachbeschädigung an. Selbst bei Sensationsprozessen
    hatten sich die Zuhörer nicht so im Gerichtssaale gedrängt,
    wie bei dieser Verhandlung. Der Amtsgerichtsrat leitete sie
    mit Verständnis und Sinn für Humor. Zunächst protestierte
    Mädelbaum gegen die Bezeichnung Gelegenheitsarbeiter.
    "Ek daue jede Arbaat, hoger Jerichtshof", sagte er,
    "aber ek finne man nich so ofte dei Gelägenhaat!"

    Als die Anklage verlesen wurde und Onkel Karl als einziger
    Zeuge auftrat, lehnten ihn die drei Kumpane als befangen
    ab. Zur Begründung sagte der Berger: "Herr Amtsgerichts-
    hof, sulange hei sülbens middesopen hät, sulange hät hei
    nist e'seggt, aber getzte, uppemah, sind wei besopen e'west
    un häbben dei uhle Budike af'eretten!"

    Sie wurden zu einigen Tagen verknackt und mußten unter
    Aufsicht vom "uhlen Brannes", dem Gefängniswärter, Holz
    hacken. Sie taten es, bis auf den Berger, der es verstand,
    sich sogar hier zu drücken. "Nä, nä", sagte er, "ek keike
    so veel karriert un hacke mek noch'n Dumen af, un denn
    mot der Amtsrichter Schmerzensgeld betahlen uder hei mot
    mek als Invaliden erhuhlen. Nä, nä, ek will et Jerichte
    nich schädigen!"

    Um dem vorzubeugen, mußte er den Holzwagen durch die
    Stadt ziehen.


    -----------------------------------------------------------------------------

    Quelle: "Hier schmunzelt das Dukatenmännchen", Hans W. Ulrich. Goslar 1965.
    c

    Hannöversche Grüße
    Klaus

  6. #36
    Schießhauer Avatar von Hanno
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    Beitrag Nachschub mit einer Prise schwarzen Humors

    DER LETZTE GRUSS


    Die Frau eines wohlhabenden und angesehenen Goslarer Bürgers
    war gestorben. Damals gingen die Bestattungen noch von der
    Wohnung des Verstorbenen aus.

    In diesem Falle war es ein Begräbnis erster Klasse mit einem
    hohen, verglasten Leichenwagen, dessen Pferde Trauer-
    schabracken und schwarze Federbüsche trugen und von schwarz
    gekleideten Männern geführt wurden.

    Da am nächsten Tage ein großes Feuerwehrfest stattfand,
    waren die Häuser beflaggt, und Girlanden zogen sich über
    die Straßen. Als sich der Trauerzug mit großem Gefolge die
    Hildesheimer Straße hinabbewegte, blieb eine Girlande an
    dem mit schwarzen Straußenfedern geschmückten Prunk-
    säulen des Leichenwagens hängen und riß ab.

    Der Kutscher hatte sich vor dem Hindernis gebückt, merkte
    aber nicht, was hinter ihm geschah. So fuhr der Wagen dem
    Friedhof entgegen, während auf seinem Dach ein Schild
    prangte, auf dem stand : Herzlich Willkommen!


    -----------------------------------------------------------------------------

    Quelle: "Hier schmunzelt das Dukatenmännchen", Hans W. Ulrich. Goslar 1965.
    c

    Hannöversche Grüße
    Klaus

  7. #37
    Schießhauer Avatar von Birgit
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    Hei, jei jei, wat makaber Klaus ......!
    Liebe Grüße
    Birgit

  8. #38
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Die Lieblingsanekdote meines Vaters ging übrigens folgendermaßen:

    Der Nachbarjunge klopft an der Tür. Als die Dame des Hauses öffnet entwickelt sich folgender Dialog:

    "Maane Mutter lässt fragen, ob wir unsere Prilleken in Ihrem Fette backen können."
    "Wat? In maanem Fette??"
    "Ja, dafür, sagt maane Mutter, dürften se auch Ihr Flaasch in unsere Suppe kochen."


    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  9. #39
    Schießhauer Avatar von Monika Adler
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    Zitat Zitat von Bergmönch Beitrag anzeigen
    Die Lieblingsanekdote meines Vaters ging übrigens folgendermaßen:

    Der Nachbarjunge klopft an der Tür. Als die Dame des Hauses öffnet entwickelt sich folgender Dialog:

    "Maane Mutter lässt fragen, ob wir unsere Prilleken in Ihrem Fette backen können."
    "Wat? In maanem Fette??"
    "Ja, dafür, sagt maane Mutter, dürften se auch Ihr Flaasch in unsere Suppe kochen."


    Beste Grüße

    Bergmönch
    Hallo, den Ausdruck "Prilliken" Hatte ich voellig vergessen Danke Bergmoench.

  10. #40
    Schießhauer Avatar von Birgit
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    Zitat Zitat von Monika Beitrag anzeigen
    Hallo, den Ausdruck "Prilliken" Hatte ich voellig vergessen Danke Bergmoench.
    Was sagst Du denn dazu?
    Liebe Grüße
    Birgit

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