Moin,

soweit es die Erzählungen der Eltern- und Großelterngeneration durchblicken lassen, war der bauliche Luftschutz im 2. WK außer durch Zufälle vor allem durch die fehlende Zeit für Planungen und die knappen Ausführungskapazitäten bestimmt. Sicher, es gab "LSR" in allen Gassen, das waren aber oft gerademal Hauskeller, deren Decken man mit ein paar Balken gegen einstürzende Gebäudeteile verstärkt hatte. Einen direkten Treffer in das Gebäude hätten die wenigsten davon ausgehalten.

Die spektakulären Hochbunker in einigen Großstädten waren wohl auch eher Psychologie, besonders mit ordentlich knallender, Wehrhaftigkeit demonstrierender Flak auf dem Dach. Die wenigen 1000 Menschen pro Bunker hatten kaum etwas zu befürchten, doch was sind wenige 1000 Menschen in einer Großstadt wie z.B. Berlin?

Das es in Goslar nicht zum Drama kam, ist wohl Zufall. Halberstadt und Wernigerode beispielsweise hatten weniger Glück. Manchmal reichte ein einziger Gewehrschuß aus, um die alliierten Luftflotten zu ihren "Heldentaten" zu verleiten, selbst wenige Tage vor Kriegsende. In St. Andreasberg genügte es, auf einem Luftbild eine Handvoll versprengter Soldaten zu sehen, um dieses militärisch völlig bedeutungslose Dorf zur Hälfte einzuäschern.

G´Auf
Harzer06