@ Sperber: Ich habe mir die Sache gerade nochmal in natura angesehen. Der Zustand ist viel zu gut um mittelalterlich sein zu können (z. B. im Vergleich zu der Säulenbasis an der Domvorhalle). Ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine spätere Zugabe ist und an der Stelle, wo früher das Treppenhaus war, einfach durchgezogen wurde.
Die von Dir aufgeworfene Frage nach der Befeuerung des Hypokaustums finde ich übrigens wirklich prickelnd. Du hast recht, da muss eine Art Heizungskeller oder Feuergrube unterhalb des Bodenniveaus gewesen sein! Da bei Grabungen im Umfeld des Palas nichts gefunden wurde, sollte etwas im Bereich des Gebäudeinneren sein. Wenn man einen Vergleich zu einem römischen Landhaus zieht, muss die Anlage allerdings nicht unbedingt sehr üppig sein.
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Hier habe ich übrigens noch eine weitere Rekonstruktion von Hölscher, auf der man sehr schön den ehemaligen Innenhofcharakter der Pfalzwiese sieht:
Man beachte, dass es auch hier Abweichungen zu Griep ("Goslar um 1500"/ "Goslar um 1200") gibt:
Die Dechanei, die Scholasterkurie fehlen bei Hölscher ebenso wie das Sechsmannhaus. Dagegen ist der Scholastergarten überbaut. Die Vikariatskurien und die Propstei zwischen zwischen dem Refektoriumsflügel des Domkreuzganges und der Stadtmauer fehlen ebenfalls.
Dafür liefert uns Hölscher einen interessanten Grabungsbefund zu den Kurien an der Südseite der Pfalzwiese (Kurie Herlinberg und Kaland). Die Grundmauern befinden sich unter der Friedensglocke und dem Heimkehrerdenkmal. Als Orientierung kann der Brunnenschacht dienen, der noch existiert und mit einer neuzeitlichen Rekonstruktion überbaut ist:
Hier eine Ansicht des Bereiches von Nord nach Süd. Rechts im Hintergrund ist der Brunnen:
Beste Grüße
Bergmönch