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Schießhauer
Es wurde in der ersten Hälfte des 20. Jhd. Schlacke aus Astfeld und Herzog-Juliushütte nach Oker gebracht. Es waren die Rückstände der Bleiverhüttung, die das in früheren Zeiten noch ungenutzt verschlackte Zink enthielten. Nach im Laufe der Zeit wechselnden Verfahren wurde daraus in Oker hauptsächlich Zinkoxid produziert und für Farben und Gummizusätze verkauft. Ab den späten 1930ern ging das Oxid in die neue Zinkhütte.
Eine reine Verlagerung von Schlackenhalden aus Astfeld hat nicht stattgefunden.
Eine umfassende Darstellung der Abläufe ist in dem Buch über die Zinkverhüttung in Oker und Harlingerode von Herrn Mehnert zu finden.
G´Auf
Harzer06
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Schießhauer
Nachtrag,
die Rammelsberger Konzentrate würde ich nicht als "rein" bezeichnen. Insbesondere bei Blei und Zink waren es Mischkonzentrate, wo das jeweils namensgebende Metall besonders angereichert war.
Die Bleischlacken blieben zinkhaltig und wurden nach verschiedenen Methoden zu Zinkhüttenvorstoffen aufgearbeitet. Umgekehrt war das in den Retorten der neuen Hütte erzeugte Zink bleihaltig (bis ca. 1%) und wurde durch erneute Destillation nachgereinigt, sofern die Absatzlage es erforderte.
G´Auf
Harzer06
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Schießhauer
Harzer06, wenn die Schlacken des Rammelsberges zb noch viel Blei enthalten , koennte es etwa gesundheitsschaedlich gewesen sein, wenn man als Kind tuechtig in der alten Schlacke gespielt hat, oder sind die Steine selber in diesem Zustand ungefaerlich?
Verzeit, hier spricht die Unwissenheit Gruesse, Monika
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Schießhauer
Moin,
ich bin Naturwissenschaftler und kein Arzt, deshalb muß eine medizinische Beratung natürlich unterbleiben.
Bei einem Ausbringen von max. 99% je nach Metallart bleibt zwangsläufig etwas Metall in der Schlacke bzw. Asche übrig. Beim Blei ist es in der Regel als schwerlösliches Silikat gebunden.
Schaden kann Blei eigentlich nur, wenn es in löslicher oder lösbarer Form in den Körper gelangt. Also durch Verschlucken oder Einatmen (Stäube im Hüttenbetrieb). Eine Hautresorption durch Spielen mit sandig bis stückigem Material auf der Halde ist wenig wahrscheinlich. Direkt gegessen haben wird das wohl auch keiner. Und vor dem Essen zuhause wäscht man sich ja die Hände.
Problematischer sind die Bereiche, wo durch Niederschläge und Verwehung Feinmaterial abgelagert wurde. Die erhöhte Verwitterungsanfälligkeit der kleinen Partikel sorgt für deutlich erhöhte Anteile gelöster Metalle im Boden. Die Bebauung an der Kielschen Straße wurde deshalb aufgegeben und für andere Ortsteile gibt es Anbauempfehlungen, da die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten Metalle in sehr unterschiedlicher Weise aus dem Boden aufnehmen. Manche nur wenig, andere viel, oder nur Bestimmtes.
Toxikologisch ist Blei übrigens recht interessant. Die meisten Vergiftungen erfolgen nicht durch einmalig aufgenommene große Mengen, sondern durch viele kleine Einzeldosen über längere Zeit, die sich im Körper anreichern. Ein Mensch, der vielleicht einige mg pro Arbeitstag aufnimmt, scheidet einen Teil davon wieder aus, der andere Teil lagert sich hauptsächlich in den Knochen ab. Im Laufe eines Arbeitslebens kamen da in früherer Zeit schon Mengen zusammen.
Zur Prophylaxe wurden z.B. in der Hütte Lautenthal kostenlos Milch und Sauerkraut gereicht. Die heutigen Arbeitsschutzvorschriften dürften da etwas wirksamer sein.
G´Auf
Harzer06
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