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Thema: Hotel Ritter Ramm - Historie & Brände

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Als ich am Sonntag aus dem Urlaub zurückkam, dachte ich, ich les nicht richtig. Schon wieder Großalarm und schon wieder galt es dem Hause (ehm. Hotel Ritter Ramm) und dies genau nach fast 34 Jahren. Noch zu gut habe ich die Bilder vor Augen vom Oktober 1979, als das Gebäude lichterloh brannte und komplett zerstört wurde. Der Feuerschein erhellte damals den Nachthimmel weit über die Stadtgrenzen Goslars hinaus in ein rotes schauriges Licht. Glücklicherweise ruhte damals der Hotelbetrieb, so das sich keine Menschen im Gebäude aufhielten, denn so rasant schnell wie sich das Feuer ausbreitete, hätte kein Gast die Chance gehabt dem Inferno zu entkommen. Beim aktuellen Brandgeschehen, was glücklicherweise glimpflich verlief waren allerdings Menschen im Haus. Nicht auszudenken, wenn der "Rote Hahn" wieder so wehement zugeschlagen hätte wie damals. Das Gebäude Bergstraße 6, sowie sein Nebengebäude in der Bulkenstraße wo damals ein Rotlichtlokal untergebracht war, waren schon öfter Einsatzort für die Feuerwehr, bloß darüber wird nie berichtet, oder weil das Ausmaß nicht so groß war, ist darüber wenig bekannt. Im Nebengebäude des Ritter Ramms in der Bulkenstraße brannte es in der Silvesternacht 1978, als das Feuerwerk abgebrannt wurde. Der Schnee lag damals hüfthoch, da wo nicht geräumt war, und das Thermometer war an der Marke von minus 20 Grad. In den Wintermonaten 1979 brannte es schon einmal im Ritter Ramm, es war ein Zimmerbrand der durch unsachgemäßes auftauen einer eingefrorenen Wasserleitung entstanden sein soll. Es brannte damals im oberen Stockwerk zur Hofseite hin. Der Wasserschaden war beträchtlich, selbst im Paterre, im hinteren Foyeur war das Löschwasser an den Wänden heruntergelaufen. Ich weiß es deshalb so genau, weil ich mir damals ein "Zubrot" dort verdiente. Entweder war es im Sommer 78 oder 79, genau weiß ich es nicht mehr, da bemerkten wir (der damlige Pächter W. Terhorst und ich) Brandgeruch aus dem Nebengebäude. Da wir nicht genau wussten, ob sich noch Menschen im Nachbarhaus aufhielten überlegten wir nicht lange, als wir den Rauch sahen öffneten wir die hinetere Eingangstür im Tordurchgang, da auf klingeln niemand reagierte. Den Brandherd hatten wir schnell lokalisiert, es war ein Abfalleimer der vor sich hin kokelte. Wir trafen weder Gäste noch Damen an in dem Ambiente. Alles ging glimpflich ab.
    Wenn ich da so alles im nachhinein betrachte ist es schon sehr seltsam, das der Ritter Ramm immer wieder in die Schlagzeilen gerät, weil es dort brannte. Ehrlich gesagt, in dem Hause möchte ich nicht wohnen, ich hätte ständig ein ungutes Gefühl.
    Und vorallem was mögen Anwohner, Nachbarn und Feuerwehrleute gedacht haben, die schon das Drama vom Oktober 1979 miterlebt haben, als der aktuelle Alarm auflief?

    In diesem Sinne
    Grüße aus BS
    märklinist

  2. Danke von:

    Susanne-K. (19.09.2013)

  3. #2
    Schießhauer Avatar von uwe unten
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    hallo
    hier einige bilder nach dem letzten brand .

    Glück Auf Uwe
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken P1011190.JPG   P1011191.JPG   P1011192.JPG   P1011193.JPG  

    P1011194.JPG  

  4. Danke von:

    Andreas (31.10.2014),märklinist (16.02.2015),Susanne-K. (22.09.2013)

  5. #3
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Blaulicht Ritter Ramm war erneut einsatzort der FF Goslar

    Wie ich erfahren habe, brannte es am 16.12.2014 mal wieder im Ritter Ramm. diesmal war die Ursache ein Zimmerbrand (Defekte oder vergessene Herdplatte) war der Auslöser. Es ist langsam unheimlich, was die Brandeinsätze dieses Gebäudes angehen.

    Gruß
    der märklinist

  6. #4
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Hier hätte ich noch eine Postkarte mit einigen Innenansichten des alten Hotels Ritter Ramm:






    Beste Grüße

    Bergmönch
    Geändert von Bergmönch (16.02.2015 um 19:04 Uhr) Grund: nicht funktionierenden Link entfernt
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  7. Danke von:

    Andre Immenroth (23.02.2015),Andreas (15.02.2015),Eule (23.02.2015),Hanno (04.01.2015),Maria (04.01.2015),märklinist (16.02.2015),Maxe 27 (23.02.2015),Susanne-K. (04.01.2015),zeitzeugin (23.02.2015)

  8. #5
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Die Innenaufnahmen haben wirklich Seltenheitswert. Ich persönlich habe bisher nie eine Aufnahme aus dem inneren gesehen - und in Natura eh nicht.


    PS: Dein Link funktioniert wie viele hier auch nicht mehr ...
    Glück Auf!
    Andreas

  9. #6
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    In dem kleinen Anbau, der später die Ritterschänke beherbergte war vorher die Harzer Volkszeitung

    Quelle:
    http://www.1933-zerschlagung-gewerkschaften-goslar.de/
    Seite zur Ausstellung von 2013 im Goslarer Museum
    Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	harzer volkszeitung ritter ramm goslar.jpg 
Hits:	131 
Größe:	106,9 KB 
ID:	13692
    Glück Auf!
    Andreas

  10. Danke von:

    Andre Immenroth (23.02.2015),Eule (23.02.2015),Maria (24.02.2015),märklinist (23.02.2015),Maxe 27 (23.02.2015),Strippenzieher (23.02.2015),thronerbe (23.02.2015),zeitzeugin (23.02.2015)

  11. #7
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Hallo,
    möchte gern was beitragen, in Sachen das "Innere" des ehemaligen Hotels Ritter Ramm zumindest was das Erdgeschoss betrift. Nochmals Danke an den Bergmönch, der hier wirklich etwas Rares eingestellt zum Thema Ritter Ramm. Das obere linke Bild der Postkarte, war der Schankraum, zugänglich für sämtliche Gäste des Hauses und dem Personal, wozu auch ich mehr als 2 Jahre gehörte. Dieses wirklich wunderbare gerundete Glasfenster mit Tür war der Hinterausgang, dort gelangte man auf den Parkplatz, wo auch der oder die Busse parkten. Sehr oft habe ich mit der Pächterfamilie T. dort gesessen und vor Beginn meiner abendlichen Tätigkeit vor allen an den Wochenenden zu Abend gegessen und wir haben uns über "Gott und die Welt" unterhalten. Links hinter dem Thekenbereich befand sich die Hotelküche. Schon Anfang 1977 fand man dort einen technisch sehr fortschrittlichen Geschirrspüler. Im Nu war das Geschirr wieder für die nächsten Gäste oder das nächste Gericht verwendungsbereit. Dieser war wunderbar zu pflegen, er war komplett aus Edelstahl und in keinster Weise vergleichbar, was Muttern damals in ihrer Küche hatte. Links neben der Küche befand sich ein kleiner Kühlraum mit Vorraum. Im Vorraum wurde Wurst und Käse, und andere Sachen gelagert, die nicht in den Kühlraum brauchten. Und natürlich die Weine und die Schnäpse nicht zu vergessen, die sowohl in der Disco als auch im Speiseraum auf der Karte standen.

    Und dann diese einmalige Treppe, von der man aus sowohl auch in die Privaträume des Inhaber gelangte, aber auch in die Gästezimmer in den darüberliegenden Etagen. Dort wo die Emportreppe ist, befand sich ebenfalls ein Gastraum, wo gelesen wurde oder auch bei Bedarf gespeist wurde. Hinten links gelang man in die Damen und Herren WC, sowie Vorräume, wo die Gäste sich frisch machen konn ten und die Damen ihren Lippenstift nachziehen konnten. Etwa unter der Treppe, etwas versetzt befand sich die Rezeption. Geht man weiter vor mittig des Raumes kam dann der Zugang zum Schankraum schon wie erwähnt und man kam von dort in den Garderobenbereich für die Disco im Hause und von dort aus links ziemlich am Anfang oben ging es in die Disco "Topdisco" hinein.

    Das obere rechte Bild war dann die spätere Hoteleigene Disco, erkennen tue ich es an den Heizungsverkleidungen links, so wie rechts und an der "Bühne" geradeaus. Diese "Bühne" war bei der Disco der sogenannte "Knutschbereich", dort war schummriges Licht, so richtig urgemütlich, wenn man eine Dame in Begleitung hatte und man sich etwas zurückziehen wollte. Mittig eine relativ große Tanzfläche mit Parkettboden. Die Musikbeschallung war schon recht ordentlich. Im hinteren Bereich waren mehere kleine Lautsprecher verteilt und über der Tanzfläche vier "Monsterlautsprecher", eine große Discokugel eine Lichtorgel und helle Strahler. Um die Tanzfläche herum waren Sitzgruppen verteilt. Zudem gab es eine recht große Theke, mit Barbereich und dem Bereich des DJ´s. die Theke war in einen S-Form gehalten mit unterschielich langen "Schenkeln". Ich würde sagen, gut und gerne konnten 15 Personen in diesem Bereich auf Barhockern sitzen. Nicht zu sehen auf dem Bild kurz vor dem "Bühnenbereich" ging es nach links raus durch eine Doppeltür. Von dort aus gelang man in die WC-Anlage und Vorraum.

    Auch nicht zu sehen auf dem Bild der große Speisesaal mit Fensterblick zur Bergstraße hin. Zwischen dem Speisesaal und dem Gastraum war ein "Schlauch" der Zugang zur Disco. Wollte man in die Disco als Nicht Hotelgast musste man an der Haupteingangstür klingeln. Die Tür hatte ein Bullauge, damit das Personal sehen konnte, wer sich vor der Tür verbarg. Somit hatte man die Entscheidung in der Hand, läßt man den Gast rein oder nicht. Im Rockeroutfit hatte man schlechte Karten. Denn Ärger wollte man nicht in der hoteleignen Disco.
    Im Oberen Bereich zur Hofseite hin befand sich das legendäre Zimmer 8. Auch ich war mal "Stundengast" auf diesem Zimmer. Sicherlich weiß jeder was ich damit meine.
    Und keineswegs waren die Gäste überwiegend älteren Semesters. Viele Junge Leute und alleinreisende Mädels aus Skandinavien zählten zu den Gästen. Und abends langten so manche Gäste richtig zu, was Alkohol betrifft. Denn schon damals war Alkohol in Skandinavien bedeutend teurer als bei uns.

    Es war eine so wunderbare Zeit, die ich dort verbringen durfte und bin auch der Familie T. auch heute noch sehr dankbar, was sie für mich alles getan haben, sie waren wie gute Eltern zu mir. Sogar meinen 18. Geburtstag durfte ich dort feiern. Und nicht im Traum hatte ich damit gerechnet, das die Tochter des Hauses mich mit einem Geburtsgeschenk überraschte, was nicht gerade billig war.
    Gerade da, wo sich was entscheidentes tun sollte in Sachen Hotelbetrieb, Discobetrieb uund nebenan im Nachtclub "Eurasia" kam der "Paukenschlag". Der Großbrand im Oktober 1979 der alle Träume platzen lies. Alles war mit einem Schlag vorbei, nichts mehr mit Geschäftsführer oder der gleichen. Dummerweise hatte ich so einige Schallplatten von mir in der Disco gelassen, damit ich sie nicht immer hin und her schleppen musste. Auch diese fielen dem Brand zum Opfer. Meine Versicherung kam für den Schaden nicht auf. Jahre brauchte ich um die Platten, die vernichtet wurden sind wieder zu beschaffen, z.B. in Secoundhandläden, Flohmärkten, spezielle Plattenläden und die letzten erst vor Jahren im Internet.

    Viele lange Jahre liegt dies nun alles zurück, doch die Erinnerungen sind noch so,als wären erst zwei oder drei Jahre vergangen. Ich werde noch eine kleine Handskizze demnächst einscannen, die die Aufteilung des Erdgeschosses wiedergeben soll, wie es bis vor dem Brand dort aussah, bzw. wie die Aufteilung in etwa war.

    In diesem Sinn
    der märklinist
    Geändert von märklinist (24.02.2015 um 13:00 Uhr)

  12. Danke von:

    Andre Immenroth (23.02.2015),Andreas (23.02.2015),Eule (23.02.2015),Luzi (23.02.2015),Maria (24.02.2015),zeitzeugin (23.02.2015)

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