Verbunden mit der großen weiten Welt über die engere Heimat hinaus?
Die Rede ist von Ha(h)ndorf/einst Hanenthorp – das „hoch“ gelegene Dorf, so die Deutung des Ortsnamens – eine mittelalterliche, bäuerlich geprägte Streusiedlung an einem Wasserlauf, dem sogenannten „Sülbach“.
Es handelt sich dabei um eine von mehreren Spuren der so genannten „alten Straße“, einer bereits vor dem Mittelalter existenten vorhandenen und häufig benutzten West-Ost-Verbindung über Flüsse und Höhen. Häufig führte der Weg durch unwegsames, mindestens aber unübersichtliches Gelände in einer stark bewaldeten Landschaft, als Weg kaum breiter als eine Wagenspur mit ausgefahrenen Spurrillen der Räder. Dieser West-Ost-Weg war eine Wegeverbindung zwischen den einzelnen Wohnplätzen, den Pfalzen mittelalterlicher Herrscher. Kam von daher die Bezeichnung >Königsweg<? -
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts taten sich einige interessierte Leute zusammen, um den Verlauf dieses Königsweges sozusagen in der vorhandene Landschaft unserer „Jetztzeit“ sichtbar >nachzuzeichnen<. Dazu entstanden nach entsprechender Vorarbeit moderne Karten und draußen in der Natur Wegweiser und Hinweistafeln. Als verbindendes, immer wiederkehrendes Kennzeichen wurde als „sprechendes Symbol“ eine „Königskrone“ ausgewählt. (= Siehe Abbildung am Ende des Artikels!)
So viel steht fest: Der Weg kommt von Langelsheim her von der oberhalb des Flusslaufes der „Innerste“ an einem Steilufer des Kansteins gelegen habenden Kansteinburg und führte über die Siedlung Jerstedt, folgte nach dem Ort einen Bachlauf nach Osten, berührte das Anwesen der Edlen von Stapelen - die später ‚de Goslaria’ hießen - führt nördlich ein Stück gemeinsam mit dem alten Süd-Nord-Heerweg verlaufend, um dann in Richtung Osten auf dem Heesweg nach Hahndorf (Hanenthorp) abzubiegen.
An der „Alten Meine“, in der Nähe des damals noch nicht vorhandenen späteren „Paterhofes“ – hinter „Alte Meine“ versteckt sich der Begriff der „Allmende“, das ist die von der Dorfgemeinschaft gemeinsam genutzten Ackerfläche (oftmals Viehweide), meistens in Ortsnähe liegend – stößt dieser Königsweg auf die Jerstedter Straße, folgt ihrem Verlauf bis zur Ortsmitte, bevor er bei dem Dorfkrug, der schon immer an dieser Stelle in der Ortsmitte lag, in den heutigen Grubenweg Richtung Nord abbiegt und bis zum „Sülbach“ in Eichtung Osten diesem Verlauf folgt.
An der „Kreuzung“ der jetzigen Kreisstraße mit dem Bachlauf des Sülbaches – wobei in früheren Zeiten vor der Flurbereinigung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dieser Bachlauf ganz sicher nicht so schnurgerade war wie jetzt – folgt der Königsweg ein kurzes Stück dem Bachlauf und überquert den „weißen Weg“; bevor einem ausgewaschenen Weg zum „Bauernzwickel“ bergan weiter nach Osten geht und dicht vor dem Gipfel an der Sandkuhle auf dem Försterberg nach links in nördlicher Richtung durch bewaldetes Gebiet weiter bergaufwärts seinem vorläufigen Ziel der „Meseburg“ oberhalb Weddingens entgegenstrebt.
(Anmerkung: Wer mehr über diesen „Königsweg“ erfahren möchte, sollte in dem Büchlein „Der Königsweg, auf den Spuren deutscher Kaiser und Könige“, ISBN978-3- 926560-54-4, Ostfalia-Verlag Osterwieck nachlesen.)