Zitat von
georgenberger
Ich halte das Streusalzverbot aus verschiedenen Gründen für sehr sinnvoll (Umwelt, entstehende Straßenschäden=Folgekosten). Mit geeignetem Schuhwerk ist auch die Rutschgefahr weitestgehend gebannt. Kommen Fussgänger zu Schaden, die mitten im Winter in Sambasocken rumlaufen, dann sollte die Haftungspflicht für den Hauseigentümer entfallen. Die Regelung wäre dann analog der verpflichtenden Winterbereifung für jeden Autofahrer. Das Problem gerade auf den Straßen sehe ich darin, dass der überwiegende Teil der Verkehrsteilnehmer generell freie Fahrt in voller Geschwindigkeit zu jeder Jahreszeit erwartet und dass es sehr viele Verkehrsteilnehmer gibt, die mit dem Fahren im Schnee schlichtweg überfordert sind, egal, ob mit Winter- oder Sommerreifen. Wenn hier, wo ich wohne z.B. im Wetterbericht angesagt wird, dass am kommenden Tag eventuell ein paar Schneeflocken fallen könnten, dann bricht schon teilweise der Verkehr zusammen. Und wenn es dann mal tatsächlich schneit und etwas Schnee auf der Straße liegt, schleichen die Autos mit 30 Stoßstange an Stoßstange in der Gegend rum. Bremst auch nur ein Fahrzeug, kracht es.
Im Bußgeldkatalog steht, wer mit Sommerreifen im Winter den Verkehr behindert, zahlt. Aber wie sieht es aus, wenn man mit Winterreifen den Verkehr behindert? Darauf habe ich noch keine Antwort erhalten.
Ich war vor Jahren im Winter in Quebec in Kanada. Und wer meint, dass wir hier Schneechaos hätten, der sollte sich mal die Massen dort anschauen. Übrigens, Winterreifen verwenden dort nur die, die weitere Strecken fahren müssen (500 KM und mehr), ansonsten geht alles auch auf Sommerreifen.
Was ich sagen will, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer - auch Fußgänger - auf die veränderten Witterungsverhältnisse einstellen, ist der Winter halb so schlimm. Außerdem neigen wir Deutsche dazu, alles, aber auch restlos alles zu reglementieren, wober der Sinn und Zweck manchmal doch eher zum Schmunzeln ist (siehe Verkehrsbehinderung mit und ohne Winterreifen).