Hi!
Um die Marktkirche (Cosmas und Damian,erbaut 1151-1250) war natürlich (wie um alle Kirchen des Mittelaters) ein Friedhof, wenn man dort gräbt, liegen die Toten nur so übereinander (etwa vier o. fünf Tote bis zwei Meter Tiefe). Das lag am Platzmangel. Nach der Reformation -in Goslar 1528-, kamen dann die Überreste in die Marienkapelle (ein Teil des Rathauses), den sogenannten Karner (Gebeinekeller)...wenn ein neues Grab benötigt wurde. Zu dieser Zeit verwendete man daher, im allgemeinen, auch keine Holzsärge, damit das Verrotten schneller ging. Die Toten wurden in Leinen beerdigt.
Den Karner haben damals übrigens erst die Nazis leer geräumt. Die Gebeine um die Kirche bestehen weiterhin.
Sehr belustigend, dies den Leuten zu erzählen, welche bei der Butterhanne o. im ehemaligen Weinkeller ihr Steak futtern. Im Mittelalter war man diesbezüglich nicht so befremdet, es wurden auf diesem Friedhof (Marktbereich) auch Lebensmittel auf Karren preisgeboten.
Das heutige Rathaus ist von 1460, vorher war dort vermutlich noch eine Laube, welche für diesen Zweck genutzt wurde. Ursprünglich war die Thingstätte, an der sich getroffen wurde, auf dem Schuhhof. Dort stand schon damals eine Linde. Die Sterne an der Decke im Rathaus sind noch eine Hinweis auf die Zeit, in welcher man sich unter freiem Himmel traf. Die Linde ist der Göttin Freya gewidmet...der Göttin der Weisheit.
Überdies...Im Rathaus gab es auch mal ein Gefängnis, aber das ist eine andere Geschichte....