Die DAA war oder ist eine große Erwachsenenweiterbildungseinrichtung. Erstmalig selber Kontakt hatte ich noch 1986 damals noch DAG und war ansässig im Haus des Handwerks. Aber ich war mehrfacher "Wiederholungstäter", obwohl ich meinen Wohnsitz schon einige Zeit nicht mehr in Goslar hatte, wurde ich 1997 der DAA damals zuerst noch im Kuhlenkamp im gleichen Jahr noch Umzug zum Erzbergwerk Rammelsberg im Jahr 1998 Umzug in die Räumlichkeiten von Odermark, zumindest bis ins Jahr 2000 war die Bildungseinrichtung dort ansässig. In dem Jahr war dann auch Abschlussprüfung.
Der Leiter dieser Bildungseinrichtung in Goslar war seinerzeit Klaus Propst, wegen seines Aussehens und Hobby wurde er scherzhaft der Yeti genannt. Eine Vorgängergruppe nannte ihn auch "Den dritten Mann". Erklärung dazu, ein mit Kippen verstopfter Gully am Kuhlenkamp, lief bei Gewitterregen über und Dozent Probst wurde zum Kanalaufseher und Reiniger. In dieser Zeit absolvierte ich dort mit großem Erfolg eine kaufmännische Umschulung, sowie eine Weiterbildung als EDV Fachkraft.
Spaß hatten wir neben dem modernen Lernen nach Modulen natürlich auch, sonst wäre es ja langweilig.
Im Bereich EDV und Fachkunde war für uns seinerzeit Dozent Hans(i) Rottloff zuständig. Ein skuriler abgedrehter und manchmal neben der Spur stehender Zeitgenosse. Krönung war im Unterricht, platzte im ein Knopf vom Hemd und dieser flog jemanden in den offenen Aktenordener - Riesengelächter.
"Anstaltsleiter" Probst war ausgebildeter Steuerberater, hatte ein sehr gutes Fachwissen, aber die wenigsten konnten ihn verstehen, da er es für "Nichtfachleute" nicht verständnisgemäs rüberbrachte. Zu Späßen war der eher selten aufgelegt, so an einem Freitagmittag im Kuhlenkamp. Anlass war die Frage die im Raum stand über einen eigentlich simplen Buchungssatz der Umsatzsteuer. Wir waren glaube 26 Teilnehmer und es gab 26 falsche Antworten, da wollte er aus dem Fenster springen, was er natürlich nicht tat, ihm platzte nur der Kragen.
Den Blödsinn den wir da von uns gegeben haben, der hatte sich bei mir so festgefressen, das ich am Tage der mündlichen Prüfung nun auch nach diesem Buchungssatz gefragt wurde und prombt den Blödsinn von damals wiederholte - da war meine Eins Geschichte ich musste mich mit einer Zwei begnügen.
In Betriebs- und Volkswirtschaftslehre gab es eine Spezi von Dozent, er war ein ehemaliger Außendienstmitarbeiter ua. für Rotwein und Käse und holte Aufträge für seinen Arbeitgeber herein, auch im Ausland.
Dann sattelte er irgendwann mal um und wurde Dozent, ich glaube her hieß Dieter Jerxen und er fast immer in blau gekleidet. Schnell hatte er den Spitznamen von uns weg, der "blaue Klaus". Egal ob Sommer mit Sonnenschein und Regen oder im Winter egal ob kalt oder nicht, ob Schnee lag oder nicht "Der blaue Klaus" kam in Sandalen.
Sicherlich kennen die meisten von Euch den Film mit Heinz Rühmann "Die Feuerzangenbowle".
Daraus kam die Idee, zu Rosenmontag verkleidest du dich als "Blauer Klaus", sowie Pfeiffer (mit 3 f) seinen "Schnauz" miemte.
Ich brachte an diesem Rosenmontag eine Käseplatte mit den verschiedensten Köstlichkeiten mit und eine 2 Liter Flasche Rotwein, wo ich natürlich roten Traubensaft eingefüllt hatte( man wollte ja nicht gegen geltende Regeln verstoßen). Alles platzierte ich auf einen Bistrotisch genau im Eingangsportal, damals in den Räumlichkeiten des Erzbergwerkes.
Unser Dozent Jerxen staunte nicht schlecht, als sein "Ebenbild" da im Flur stand mit anderen Kominitonen und wir uns über Baguett, Käse und den "Rotwein" hermachten.
Das war ein Volltreffer, das hatte gesessen, ihm wären fast die Augen aus den Höhlen gesprungen. Unter uns brach ein riesiges Gelächter aus, selbst als ich später nach Braunschweig gezogen war, erzählte man dort auch von dieser Geschichte damals in Goslar im Erzbergwerk. Nur ich sagte natürlich niemanden, das ich es war.
Einige Monate später wurde selbiger Dozent von einem zu früh dagewesenen Kominitonen im Unterrichtsraum mit einer Dozentin beim "Schäferstündchen" erwischt, peinlich, peinlich.
Ebenfalls selbiger schafte es, als er mit Boardmarker auf die weiße Tafel ansetzte, das diese sich einsitig aus der Wand löste und nach unten hing- nun war er endgültig zum Gespött geworden.
Natürlich wurden auch neckische Spielchen mit dem PC angestellt. Einige andere und ich stellten uns natürlich absichtlich am Rechner und im Umgang mit der EDV dümmer, als wir wirklich waren. Wir haben Dateien versteckt, Dateien komprimiert, Tasten an der Tastatur umbelegt und sogar am letzten Tag die DLL Dateien gekillt. Niemand tippte auf uns, die anscheinlich " Erfahrenen" gerieten ins Visier.
Natürlich gab es die Möglichkeit auch an freiwilligen Zusatzseminaren teilzunehmen, die man aber zu einem gewissen Teil selber bezahlen musste. Gern habe ich an solch einem Seminar teilgenommen. Allerdings musste man dazu Richtung Nordsee anreisen auch auf eigene Kosten. Kost- und Logie und das Seminar waren natürlich frei. Nur das was man in den drei Tagen in der Freizeit verspeiste und weggesoffen hat ging aus eigener Tasche.
Nicht nur in Eckkneipen geht es manchmal rund, auch in guten Hafenkneipen.
Damals gab es noch Bierdosen und wir machten am letzten Abend einen ausgeprägten Umtrunk. Natürlich bin ich ein umweltbewusster Mensch heute wie damals und ich entsorgte die leeren Bierdosen in einer großen Plastiktonne, die einen abnehmbaren Deckel hatte.
Soweit so gut, am nächsten Morgen trat der Hotelbetreiber ins Foyeur und heilt eine kurze Ansprache, wer denn die Brötchentonne voll mit leeren Bierdosen gemacht hat. Natürlich gaben wir uns alle ahnungslos, aber jeder wusste natürlich das ich so frei war.
Im übrigen sollte niemand Wetten abschließen, wie oder was ich wie schaffe, das kann gewaltig nach hinten losgehen. Zwei Dozenten wetteten, das ich die Prüfung mit Vier mache. Am Tage der letzten Prüfung standen beide Dozenten erwartungsvoll im Eingangsbereich und befragten gewisse Prüflingsrückkehrer nach dem Ergebnis darunter auch ich. Und, wie war es bei dir! Null Problemo mit zwei.
Beide gingen ins Lehrerzimmer, einer lachte, einer ließ den Kopf hängen. Dumm gelaufen für D. J. ein Fass Bier verloren, damit meine ich ein richtiges Faß Bier und nicht etwa so ein 5 Liter Partyfässchen.
Im nachhinein, war dies eigentlich meine schönste "Schulzeit", man hat dummes Zeug gemacht, aber auch gleichzeitig was vernünftiges gelernt und mit Bravur bestanden.
Vieleicht ist ja die DAA in den Räumlichkeiten bei Odermark noch ansässig. Vielleicht hat jemand ähnliches erlebt oder weiß, wie es in anderen Erwachsenenbildungseinrichtung abging.
Allerdings dürften die Dozenten heute andere sein, schon aus Altersgründen und sicherlich sind des andere Kaliber, als die damaligen.
Diese von uns anfänglich so verteufelte Selbstlernsystem nach Modulen, bescherte uns aber diesen Erfolg, kann man nur wärmstens weiterempfehlen.
In diesem Sinne
Grüße Aus BS
märklinist