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Thema: Der Niedergang des Oberharzes und seine Folgen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Sicherlich haben sich Ansichten was Urlaub u. ä. betrifft im laufe der Jahre verändert. Viele Menschen haben es leid, das ungewisse Wetter hierzulande im Winter nasskalt und die Sommer nicht das was sie sein sollten. Da heißt es dannn ab auf in den Süden z.B. Der Harz war ja immer die erst beste Möglichkeit für Menschen aus Norddeutschland, den Niederlanden und Skandinavien (hauptsächlich Dänemark) um Wintersport zu machen. Sicherlich man muss keine Luxusunterkünfte erstellen, aber Bruchbuden kann man niemanden zu muten. Günstig muss nicht heißen, das die Tapeten sich von den Wänden lösen, die Betten durchgelegen sind, die Fenster undicht sind, das Mobiliar eigentlich nur noch zum anschauen da ist. Wenn ich einem Gast nicht den heutigen einfachen Standard bieten kann, dann sollte ich als Hotelier überlegen, ob es dann nicht besser wäre den Laden abzuschließen, wenn das Geld für eine Moderniesierung fehlt. Zum einfachen Standard eines Hotel- oder Fremdenzimmers gehört heute ein Flachbild TV in kleiner Ausführung, und die Zugangsmöglichkeit für Kommunikation.
    Der kleine Betreiber einer Pension kann natürlich nicht in die Infrastruktur investieren, da bedarf es kompetenter und finanzkräftiger Investoren, die Alternativangebote für schneearme Winter schaffen. Für den Erhalt der Straßen sind nach wie vor die Kommunen oder Land zuständig. Leider lässt sich die Situation in den Harzorten so schnell nicht beseitigen und der Niedergang wird wohl weiter seinen Lauf nehmen.

    Aber es gibt auch positives zu vernehmen, laut OB Junck soll ja die Einwohnerzahl Goslars auf ca 50.900 angestiegen sein, was mich als gebürtigen Goslarer natürlich erfreut. Statt aktuell immer über Schließungen, Abriss u.ä. zu diskutieren sollte man lieber über neues nachdenken und vorhandenes modernisieren um Goslar wieder Glanz einzuhauchen. Häuslebezitzern sollte man den Zugang zu günstigen Krediten erleichtern, damit sie ihre Häuser wenn dies notwendig ist in Schuss zu bringen. Nichts ist schlimmer, wenn sich ein Stadtführer für Schandflecke schämen muss, die sich in Sichtweite oder in der Nähe eines historischen Gebäudes. o. ä. befinden. Die Petersilienstraße z.B. sieht aus wie ein "schlechtes Gebiss", eine große "Zahnlücke" klafft neben dem Gebäude von der Drogerie Peter. Es sind nun schon 3 Jahre vergangen nachdem dort das Gebäude nach einem Großbrand abgerissen werden musste und bisher durch keinen Neubau ersetzt wurde.
    Was aber nicht nur Goslar und den Harz zu schaffen macht, ist nach wie vor der (T)euro. Noch immer rechnen viele um, zB. bei Eintrittsgeldern, fünf Euro wirken erstmal nicht so groß, aber es sind immerhin so gut wie 10 DM und dies spürt man in allen Bereichen, egal ob im Lokal, auf dem Schützenplatz, bei Hotelübernachtungen, bei Besichtigungen oder bei unseren täglichen Lebensunterhalt.
    Wie es Frank Walter Steinmeier in einem anderen Zusammenhang schon sagte, die Welt ist aus den Fugen geraten und bei uns ist es das Preisgebilde, denn die Preise haben scih seit Einführung des Euros nicht halbiert sondern sind fast in Parität mit den DM Preisen verblieben und die Löhne hingegen zwar gestiegen aber gleichen bei weiten nicht das aus, was heute alles kostet, denn immer mehr Menschen hängen am sozialen Tropf.

    In diesem Sinn
    der märklinist

  2. Danke von:

    Bergmönch (09.01.2017),Maria (09.01.2017),thronerbe (09.01.2017)

  3. #2
    Schießhauer Avatar von Trichtex
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    Moin!

    Zitat Zitat von märklinist Beitrag anzeigen
    Sicherlich haben sich Ansichten was Urlaub u. ä. betrifft im laufe der Jahre verändert.
    Um den Westharz touristisch attraktiver zu machen, kann einiges getan werden. Man ist immer noch hauptsächlich auf Wintersport- und Wandergäste eingestellt. Dabei ist der Harz z. B. ein weithin bekanntes und beliebtes Motorradrevier. Diese Urlauberklientel wird im Westharz jedoch wenig beachtet, ja, gilt in manchen Orten gar als unerwünscht. Ganz anders im Osten: Dort kann man durch keinen Ort fahren, ohne "Bikerfreundliche Restaurants" vorzufinden.

    Zudem rüstet der Ostharz (auch mit Fördermitteln) auf: Unlängst fertiggestellt wurde z. B. mit der Titan RT die längste Fußgänger-Seilhängebrücke der Welt. Attraktionen ziehen nunmal Publikum an - mit Speck fängt man Mäuse. Im Osten hat man dies begriffen (und fördert!), im Westen schläft man weiter. Man hat nicht den Mut, sich andere Touristentypen zu erschließen. Und so dreht sich die Abwärtsspirale weiter: Weniger Touristen, geringere Einnahmen, weniger Investitionen, weniger Touristen...

    Viele Grüße,

    Gunther
    Geändert von Trichtex (22.05.2017 um 09:55 Uhr)

  4. Danke von:

    Kyffer (25.05.2017),märklinist (22.05.2017),Speedy (22.05.2017),Toni Pepperoni (22.05.2017)

  5. #3
    Administrator Obersteiger Avatar von Andreas
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    Zitat Zitat von Trichtex Beitrag anzeigen
    Zudem rüstet der Ostharz (auch mit Fördermitteln) auf: Unlängst fertiggestellt wurde z. B. mit der Titan RT die längste Fußgänger-Seilhängebrücke der Welt. Attraktionen ziehen nunmal Publikum an - mit Speck fängt man Mäuse. Im Osten hat man dies begriffen (und fördert!), im Westen schläft man weiter. Man hat nicht den Mut, sich andere Touristentypen zu erschließen.
    Fördermittel werden aber leider auch nach Himmelsrichtung verteilt.
    Die Fördermittel werden bestimmt nicht unerheblich gewesen sein, man hüllt sich in Schweigen ...

    https://www.pressreader.com/germany/...81646780035097

    “Was das Ganze kostet, darüber hüllen sich die Brüder in Schweigen. Immerhin gab es Fördermittel von der EU.
    Glück Auf!
    Andreas

  6. Danke von:

    Trichtex (27.05.2017)

  7. #4
    Schießhauer Avatar von Trichtex
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    Moin!

    Zitat Zitat von Andreas Beitrag anzeigen
    Fördermittel werden aber leider auch nach Himmelsrichtung verteilt.
    In diesem Fall waren es EU-Fördermittel. Die fließen nicht zwingend nur gen Osten. Erstaunlich, was alles für förderungswürdig befunden wird. Es scheint fast, als brauche man nur eine (beliebig absurde) Idee und einen Investor und schon steht einer EU-Förderung nichts mehr im Wege...

    Bei Fördermitteln des Bundes hingegen entsteht hingegen tatsächlich der Eindruck, dass schwerpunktmäßig der "Aufbau Ost" weiter vorangetrieben werden soll. Wir werden es noch erleben, dass dereinst der "Aufbau West" folgen wird.

    Länder und Kommunen haben ja nichts...

    Viele Grüße,

    Gunther

  8. Danke von:

    Andreas (29.05.2017)

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