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Thema: Goslarer Originale + Anekdoten

Baum-Darstellung

  1. #9
    Gesperrt Gesperrt Avatar von Susanne-K.
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    Standard Aus dem Nähkästchen geplaudert....

    Die Geschichte spielt zu einer Zeit, als es an der Feldstraße noch den Bahnübergang gab und unten im großen Kreuzungsbereich noch der alte Straßenverlauf (man konnte also die Feldstraße hochfahren) existierte.

    Was für ein wundervoller Tag! Endlich bin ich volljährig. Ich kann fortan nicht nur tun und lassen was ich will, ohne dass die Eltern mich herumkommandieren können, ich darf jetzt sogar Auto fahren!

    Gott sei Dank habe ich einen sehr großzügigen Vater. Er hat tiefstes Vertrauen in meine Fahrkenntnisse und leiht mir sein Auto, wann immer es machbar ist.
    Woher er dieses Vertrauen nimmt, ist mir bis heute ein Rätsel geblieben.

    Damals ist mir nicht nur das Fahren an sich trotz Führerscheins für lange Zeit ein unergründliches Geheimnis geblieben.
    Nein! Ganz besonders die technische Seite des Autos war (und ist) ein Fall mit drei Fragezeichen.

    Fahren gelernt habe ich mit einem ganz simplen Personenkraftwagen. Einem Diesel mit Gangschaltung.

    Jetzt sollte ich Führerscheinneuling plötzlich, anstatt mit einem Auto, mit einem "technischen Monster" zurechtkommen!
    Stellvertretend für alle Frauen stelle ich die berechtigte Frage: "Wieso, bitte schön, muss ein Benziner anders funktionieren als ein Diesel? Wofür benötigt man diesen vermaledeiten Choke?"
    Zieht man ihn nicht, springt der Wagen nicht nur nicht an, sondern gibt beleidigt für eine ganze Weile keinen Mucks mehr von sich.
    Zieht man ihn, hustet das Auto drei Mal und ist danach ebenfalls für eine Ewigkeit unbrauchbar.

    Nun ja. Es half nichts. Ein neues Auto wollte sich Papa-K. partout nicht kaufen. Wollte ich also fahren, musste ich schauen, wie ich zurechtkam. Mama-K. sah dies ganz pragmatisch. Ihre Sichtweise: Susanne hat einen Führerschein. Also kann sie mich in die Stadt fahren.

    Sie stieg voller Vertrauen (woher auch sie dies nahm kann ich ebenso wenig nachvollziehen) zu mir in den Wagen und wir machten uns auf den Weg. An der größten Kreuzung der Stadt Goslar stand ich als Erste an der Ampel. Damals machte mich dies immer noch sehr nervös.

    Die Ampel schaltete auf grün. Ich legte den Gang ein, gab Gas und dann....
    Mein Auto hoppelte und blieb exakt nach drei Sprüngen in der Mitte der Kreuzung stehen.
    So perfekt, dass von allen Straßen die Zufahrt auf die Kreuzung blockiert blieb.


    Die Autos hupten. Mama-K. schrie "tue doch etwas".
    Susanne war die Ruhe selbst. Sie wusste: Das war wieder der Choke!
    Jetzt heißt es 10-15 Minuten warten. Dann fährt das Auto wieder.
    Mama-K. war war allmählich einem Herzinfarkt nahe. Das Hupkonzert wurde immer lauter und ärgerlicher. Mit der Zeit ging mir dieser Lärm natürlich auch an die Nieren. Wussten die denn alle nicht, dass man bei einem Choke, den man nicht gezogen hatte, für eine ganze Weile nicht mehr weiterfahren konnte?

    Da klopfte es an das Seitenfenster. Ein bemüht freundlicher Herr fragte, warum ich auf der Kreuzung parken würde. Ich erklärte es ihm. Er sah mich mitleidig an:

    "Fräulein, vielleicht versuchen Sie einfach im ersten anstatt im dritten Gang anzufahren..."
    So sah es damals in dem Kreuzungsbereich aus:

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    Geändert von Susanne-K. (30.09.2013 um 18:18 Uhr)

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