Auch dieses Problem ist ja inzwischen auch unter Politikern bekannt und so langsam tut sich da ja auch was. Natürlich will jeder was Neues haben, ist ja auch viel schöner als was Altes (außer natürlich unsere Innenstadt).
Nimm doch zum Beispiel die DDR Straßen, die waren doch wirklich so extrem schlecht (und an einigen Stellen gibt es die auch noch), dass man da kaum ohne Schäden am Auto drüberfahren konnte. Wenn man eine solche Straße saniert, dann macht man es richtig und danach ist die tatsächlich besser als eine 40 Jahre alte "Weststraße" und hoffentlich hält die dann auch länger. Beklagen wir uns jetzt darüber, dass man dort die extrem schlechten Straßen sachlich und fachlich wirklich gut hergerichtet hat und die eine Weile halten? Wie hätte man es machen sollen? Nur halb sanieren, damit die Straßen nur noch so schlecht sind, wie alte Weststraßen?
Ich weiß, dass es an diesen Stellen natürlich auch (wie immer und überall) Missbrauch der Subventionen gegeben hat, aber im Großen und Ganzen ist das Geld dort sinnvoll investiert worden und dort war und - in manchen Teilen - ist einfach der größere Bedarf.
Manchmal denke ich schon, dass wir uns etwas mehr bewusst machen müssen, dass Deutschland UNSER Staat ist. Und ein bisschen Stolz dürfen wir meines Erachtens schon sein, dass wir, Ost und West gemeinsam, es in unserem Volk geschafft haben, diese Grenze friedlich einzureißen und in knapp 25 Jahren wieder zusammengewachsen sind.
Unsere Städte, Länder und Staat können nur genau so viel Geld ausgeben, wie sie von uns bekommen. Wir können nicht auf der einen Seite meckern, dass alles verfällt; weil kein Geld da ist und uns auf der anderen Seite beklagen, dass wir mehr Geld geben sollen. Unsere Staatsgemeinschaft hat genau so viel Geld zum ausgeben, wie sie vorher eingesammelt hat.
Alles Liebe
Jan
Ja, da gibt es auch noch die belegten Ereignisse in den achtziger Jahren
aus dem Raum Osterwieck. Die DDR brauchte Devisen und so kamen die Ver-
antwortlichen - allen voran der bekannte Oberdevisenbeschaffer - auf den
Gedanken, in den Dörfern ringsum das alte Granitpflaster ersatzlos raus-
zureißen und die Steine dann für teuer Geld in den Westen zu verticken,
damit dort die historischen Aldstadtstraßen mit Originalmaterial wieder
hübsch restauriert werden konnten. Die Dorfbewohner blieben dann auf den
nun unbefestigen Straßen allein gelassen sitzen.
O-Ton der Betroffenen:
"Ich wollt' ich wär ein Pflasterstein,
dann könnt ich schon im Westen sein!"
c
Hannöversche Grüße
Klaus