wo du gerade Nordkorea erwähnst, ich habe einen südkoreanischen Kollegen, der vor einiger Zeit Christ wurde und mit dem ich ein gutes Verhältnis habe. Er kennt einge ehemalige Nordkoreaner in seiner Umgebung und wir haben uns bei unserem letzten dienstlichen Treffen darüber unterhalten, wie es möglich ist, dass dort die Leute nichts von der "weiten Welt" wahrnehmen.

Zunächst muss man berücksichtigen, dass die Menschen in Nordkorea bedeutend schlechter dran sind, als es die Bürger der DDR jemals waren. Es ist dort tatsächlich so, dass die Menschen alle ihre Informationen über das staatliche System bekommen. Es gibt so gut wie kein Fernsehen, weil es viel zu teuer für die Menschen ist, einen Fernseher zu kaufen. Daher müssen die meisten Leute glauben, was ihnen gesagt wird: Es geht den Menschen in den anderen Lädern noch viel schlechter. Kim Jong (egal ob Il oder Un) tut alles für sein Volk, um es vor der Versklavung duch den Westen zu schützen. Er ist der große Übervater, der sein letztes Hemd geben würde, um einem seiner Untertanen Gutes zu tun usw.

Gerade vor ein paar Tagen gab es eine Reportage zu der Trauerfeier von "Il". Dort wurde eine Frau interviewt, die erst vor kurzem geflohen war. Auf die Frage des Reporters, wie die Menschen auf die Idee kommen, dass sogar die Tierwelt trauert (Tauben und Eulen), sagte sie, dass es übnerall so erzählt wird und die Leute überhaupt keine Alternative hätten, als das zu glauben.

Besonders schlimm fand ich den Bericht, dass sie es dort für "normal" gehalten hatte, das manche Kinder eben, wie überall in der Welt, an Unterernährung sterben und ihr erst die Augen aufgingen, als sie das Leben in Südkorea erlebte.

Wegen dieser krassen Geschichten finde ich den Vergleich mit der DDR nicht ganz so gut.