Ich auch, aber wie Birgit gesagt hat, man hoerte es gar nicht mehr, Monika
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@ Hanno Dann habe ich mir das wohl nicht nur eingebildet, dass wir damals tatsächlich mit dem Zug zur Innterstetalsperre gefahren sind. Unser kleines Schlauchboot haben wir damals auch mitgeschleppt .......! War schon ne coole Zeit! Und Dampfloks waren der absolute Hit. Nur waren sie ja damals noch selbstverständlich. :)
Mein erster bewusster Kontakt mit einer Dampflok muss so in der Mitte der 50iger Jahre gewesen sein. Vermutlich sogar auf der Achtermannbrücke.
Danach, und daran kann ich mich noch genau erinnern, bin jeden Morgen mit meinem geliebten Opa Wilhelm dorthin gegangen und manchmal musste er mich schon regelrecht dort wegzerren, weil ich ich immer wieder auf den nächsten Zug warten wollte.
1960 hatte dann der Weihnachtsmann ein Einsehen und er brachte mir eine Spielzeugbahn. Das Resultat bestand darin, dass der Eisenbahnvirus nun vollständig von mir Bezitz ergriffen hatte. So ging es jeden Sonntag Richtung Bahnhof. Damals musste man noch eine Bahnsteigkarte erwerben, wenn man
durch die Sperre wollte. Die Bahnsteigkarte konnte man an einem Automaten ziehen und kostete 10 Pfenning. Dann ging es zur Bahnsteigsperre, wo ein netter Beamter die Karte knipste. Durch den Tunnel und dann auf den Bahnsteig. wo regelmässig eine 01 mit einem Eilzug einlief. Die Baureihe 01 war früher die Schnellzuglokomotive schlechthin.
Gespannt wartete ich auf die Einfahrt der Lok und nachdem sie hielt, wurde die Maschine genau inspiziert. Die über 2 Meter großen Treibräder, die fast doppelt so hoch waren wie ich, waren schon beeindruckend. Dazu die Geräusche der Luft- und Speisewasserpumpe und das leichte Säuseln des Generators, das sind Eindrücke, die ich mir immer noch in meinen Kopf holen kann. Einige Dampflokpersonale kannten mich auch schon und ich glaube, dass ein netter Dampflokführer, der vielleicht auch Kinder hatte, meine sehnsüchtigen Blicke richtig interpretiert hat, denn er fragte mich, ob ich mal auf die Lokomotive in den Führerstand wollte? So eine Frage, natürlich wollte ich. Also stieg in die Aufstiegsleiter hoch und auf den letzten Stufen hob mich der nette Mann in den Führerstand. Ich war tief beeindruckt von den vielen Handrädern und Armaturen. Es war warm und es roch nach Öl und Kohle. Leider hatte die Hilfsbereitschaft des Lokführers an meiner Kleidung doch einige Rückstände erzeugt, die dann meine Mutter veranlassten, mir gehörig den Marsch zu blasen. Es handelte sich ja schließlich um meine Sonntagskleidung. Aber das war mir nun verständlicherweise absolut egal.
Seit dieser Zeit wurde jeder Dampflok zugewunken, denn es hätte sich ja um die nette Besatzung handeln können, die mir diesen geheimen Wunsch erfüllt hatte.
Liebe Grüße vom Georgenberger
Hallo Georgenberger,
ja, Dampfloks sind schon faszinierend. Mich mussten die Eltern auch jedesmal
von einer der Brücken wegzerren - meist die an der Mauerstraße - wenn eine
Dampflok in Hörweite war.
An den Beamten am Ausgang des Bahnhofs Richtung Bahnsteig kann ich mich
auch noch gut erinnern. Von einem habe ich noch ein Bild vor Augen : Es
war im Winter, er stand uniformiert da, mit langem Mantel übergezogen.
Er wirkte auf mich wie der alte Bismarck auf dem Denkmalssockel oberhalb
der Stadt. Irgendwo nett, aber auch sehr bestimmt und darauf bedacht
niemanden ohne gültige Berechtigung durchzulassen.
Wen man jemanden vom Zug abholen wollte, hat man halt drinnen gewartet,
um sich die 10 Pf. zu sparen.
Schwer vorzustellen heute ....
Das war schoen, georgenberger, danke. Nun weiss ich auch wieder, dass ich mir dass nicht eingebildet habe, dass man irgendwie durchs Bahnhofsgebaude durch musste, um auf die Bahnsteige zu gelangen. Da waren auch 2? Wartesaele. wenn man sogar zahlen muss, um auf den "Bahnsteig" zu gelangen ,erhoeht das den Wert des Mythos, nicht wahr? Beim letzten Besuch, ging es so sang und klanglos vom Bahnsteig auf die Strasse. Monika
[QUOTE=Hanno;9574]Hallo Georgenberger,
ja, Dampfloks sind schon faszinierend..... QUOTE]
Ja Klaus, ich bin zwar nicht Georgenberger, aber faszinierend fand ich die Dampfloks auch. Da mein Heimweg über die von Dir genannte Brücke führte - nicht war "Doro", war es ein Leichtes, diese schwarzen Riesen abzupassen.
.... und man hörte sie ja auch schon ein Weilchen vorher "schnaufend" kommen, was auch gut war, dann konnte man nämlich einen Schritt zulegen und verpasste sie nicht.... :D
So einen langen Mantel, wie Du ihn beschrieben hast, hatte mein Vater auch, aus seiner als Bahnpolizist!!!! Denn bei der Bahnpolizei in Goslar hat er nämlich damals, nach der Kriegsgefangenschaft, angefangen, da er ja leider wegen der in Neisse verbrannten Unterlagen, nicht weiter Maschinenbau bei der Bahn studieren durfte.
An was ich mich nicht mehr genau erinnern kann, sind die Sperren, die es dort auf dem Bahnhof gab, wegen des "Eintritts":D, den man zahlen musste, wenn man auf den Bahnsteig wollte. Waren es Drehtüren oder wie ging das. :( Schwarzes Loch :D:( Vll. fällt es mir ja heute Nacht noch ein ?(:sweat: Irgend etwas habe ich da noch vor meinem geistigen Auge .... aber..
Das muss ja damals fuer den Schrankenwaerter der reinste Alptraum gewesen sen!:( In dem Bild sieht mir alles so klein aus.----- Als Kind war ja alles groesser------ mir gefielen die fauchenden Ungetuemer, die da keuchten, ueberhaupt nicht!;) aber was kann man sagen:Maedchen! Ich erinnere mich in der Schule mal ein Bild gemalt zu haben, wo Kinder mit Schulranzen vor der geschlossenen Schranke stehen, All diese Dinge sind mal bei einer Ueberschwemmung in meines Eltern Haus UMGEKOMMEN. Monika
hallo georgenberger
so wie bei mir . wenn ich aus dem Bw kam hat auch immer irgend ein rückstand der loks an meiner kleidung gehaftet.um die 10 pfenning der bahnsteigkarte zu sparen hab ich 68 einen pfiffclub gegründet( deshalb auch meine nachfrage) mit 4 anderen . damit durften wir so auf den bahnsteig . kennt heute keiner mehr! ja die 01 bis 70 waren die noch reserve in braunschweig, die hatten 69 sogar noch zwei 03 , die 114 +131 auf beiden bin ich mit gefahren .01 waren zuder zeit :126 NB 161( siehe foto) 179 ,190 ,217 NB und 011 093 +98.
glück auf uwe
Ich weiß, das ist jetzt sehr speziell und wird viele nicht interessieren, gehört aber auch zur Goslarer Geschichte.
Nachstehend eine Auflistung der Lokomotivebaureihen, die im Bahnbetriebswerk Goslar stationiert waren:
1955
Baureihe 38.10 = 8 Loks
Baureihe 56.20 = 6 Loks
Baureihe 64 = 6 Loks
Baureihe 86 = 7 Loks
Baureihe 93.5 = 12 Loks
1965
Baureihe 50 = 17 Loks
Baureihe 78.0 = 4 Loks
Baureihe 86 = 10 Loks
Man kann an diesen Beispielen ganz gut sehen, dass sich innerhalb von 10 Jahren bis auf die Baureihe 86 der Bestand komplett geändert hat.
1970
Baureihe 50 = 19 Loks
Baureihe 94 = 4 Loks
Bis 1970 ist dann die Baureihe 50 Goslar treu geblieben und die Baureihe 94
kam dazu.
Um 1950 gehörte zum BW Goslar noch eine Baureihe 55, die dann später als Heizlok im Bahnhof stand. Heizloks dienten zum Vorheizen von Personenzügen in den kalten Jahreszeiten. In früheren Zeiten wurden die Personenwagen nämlich mit Dampf von den Lokomotiven geheizt.
Hallo Georgenberger,
danke für die Infos. Früher, als Kind hatte ich noch keinen Bezug zu den Bau-
reihen. Heute interessiert es mich sehr, welche ich damals bewundert habe.
An die Heizlok in Bahnhof kann ich mich noch gut erinnern. (Nicht an die Bau-
reihe) :(
Jetzt weiß ich auch was die beheizt hat. Ich dachte damals, dass damit der
Bahnhof beheizt wird. Nun bin ich wieder ein wenig schlauer....