Flaute im Oberharz bei suche nach Azubis

Hallo in die Runde,

in so gut wie keiner Branche finden Unternehmen Auszubildene, eigentlich ein Drama, wenn es nicht zum Teil hausgemacht wäre.
Warum hausgemacht, die Problematik nahm ihren lauf mit der Einstellung des Bahnverkehrs über die Innerstetalbahn von Goslar über Wildemann, Lautenthal, Clausthal-Zelerfeld bis Altenau. Außer der Bahn fuhren damals noch Post- und Bahnbusse und zwar regelmäßig nach Fahrplan.
Die Infrastruktur im Oberharz ist nach und nach wenn man so will zum Teil weggespart wurden, in der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld gab es bis vor wenigen Jahren noch das Kaufhaus Harthun, es gab ein Kino, ein Pennymarkt an der Goslarschen Straße, und vieles mehr. Die Infrastruktur die verblieben ist, ist zum Teil verschlissen, wie Straßen, wenn man einige Gebäude anschaut denkt man man befände sich in der alten DDR, viel Leerstand kommt auch noch hinzu.
Große Auswahl ist da nicht im Oberharz in Betrieben eine Ausbildung zu beginnen, im Gastrogewerbe hat Corona und die Folgen dafür gesorgt das der Beruf in der Brancche unattraktiv geworden ist, zudem die Bezahlung nicht gerade herausfordend und oftmals ist das Arbeitsklima in der Gastrobranche recht rauh.

Jung Leute verlassen den Oberharz zunehmend, die Überalterung wird immer größer, Betriebe schließen aus Altersgründen, Nachfolger gibt es oft nicht, Immobilien stehen leer, selbst Zwangsversteigerungen laufen trotz mehrfachem Anlauf ins leere, so das nur irgendwann der Abriss bleibt.
Immer mehr Menschen gehen in den wohlverdienten Altersruhestand, was sich natürlich in Regionen wie im Harz besonders deutlich zeigt, da es wenig junge Leute gibt die dort auf Dauer verbleiben mögen. Urlaub machen ist ja ganz schön im Harz, aber auf Dauer in den höheren Gemeinden leben, das wollen viele nicht, was ich nachvollziehen kann, weil ich selbst mal eine Zeit dort gelebt habe.
Fazit, Azubis findet man im Oberharz wohl kaum, da müssen Betriebe über den "Tellerrand" hinausschauen, aber wer will schon täglich fahen, zu einem haben nicht alle ein Auto, kostet ja auch einiges und auf die Busverbindungen kann man sich nicht verlassen, zumal die Taktung recht dünn ist. Alternativ bliebe nur dort oben sich eine Wohnung zu suchen, aber von einem Ausbildungslohn wird man sich das kaum leisten können und in der Freizeit da ist da oben halt nichts für junge Leute. Sicherlich ist die Bezahlung in größeren Städten deutlich besser als in Gemeinden wie im Mittelgebirge, was nicht nur für den Harz zutrifft.

Ich glaube nicht, das sich die Situation ändern wird im Harz, eher wird es noch schlechter werden und wer wirklich jemanden sucht der sollte sich was ganz besonderes einfallen lassen, zum Beispiel das man eine kostengünstige Wohnung bekommt, vielleicht ein einfaches KFZ um flexibel und mobil zu sein.
Und wehe es wird mal richtig Winter da oben oder es gibt Eisregen, dann wird es schwierig mit dem öffentlichen Nahverkehr und jeder ist ja verpflichtet zur Arbeit zu erscheinen, egal wie, also sucht man da wo es sehr einfach machbar ist.

Denn niemand hat Lust in Pandemiezeiten in überfüllten Bussen zu fahren die dann noch unpünktlich oder garnicht fahren weil es keine Fahrer gibt oder der Krankenstand zu hoch ist und dann obendrein noch die Maskenppflicht im öffentlichen Nahverkehr.

Und die Ausbildungsstellen die heute meist von den Schulabgängern gesucht werden die bietet der Oberharz kaum, selbst Handwerksbetriebe gibt es nicht im Überfluss im Oberharz, denn Handwerk hat ja bekanntlich einen "goldenen Boden", aber viele junge Leute wollen sich heute nicht mehr dreckig machen und mal hart anpacken, wenn sein muss.

In diesem Sinn
der märklinist