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Thema: Kettenstraße

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von Monika Adler
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    Zitat Zitat von AlterSchirm Beitrag anzeigen
    Kaiser Heinrich I holte ja bekanntlich erfahrene Bergleute nach Goslar, um den Bergbau am Rammelsberg zu unterstützen. Weil diese Leute aus dem Süden des Reiches kamen, wurden sie Franken genannt (obwohl sie eigentlich Westfalen waren). Als Siedlungsgebiet wurde ihnen der "Frankenberg" zugewiesen.
    Diese Berg- und Hüttenleute beherrschten die Technik wertvolle Erze mit Wasser von taubem Gestein zu trennen. Das dadurch ungenießbar gewordene Wasser floss durch die Abzucht in den von den Sachsen bewohnten Teil Goslars, während die Franken weiterhin sauberes Wasser zur Verfügung hatten. Darüber kam es zu heftigem Streit zwischen den "Einheimischen" und den "Ausländern", so dass die Stadtverwaltung diese beiden Gruppen durch eine Kette voneinander trennen musste.
    Diese Kette verlief, wie der Name sagt, mitten durch die Kettenstraße und die beiden Bevölkerungsgruppen blieben getrennt, als das Wasserproblem durch die "Pipen" längst gelöst war.
    Es kam, wie es kommen musste. Ein junger Franke verliebte sich in eine junge Sächsin und die beiden konnten sich auch gelegentlich heimlich treffen, nur durfte niemand etwas davon erfahren. Als die beiden heiraten wollten, mussten sie sich was einfallen lassen und mit Hilfe ihrer Freunde und Freundinnen organisierten sie Tanzfeste. Eines im fränkischen und ein zweites im sächsischen Teil der Stadt. Während der Feier tanzte man so durch die Straßen und traf "zufällig" in der Kettenstraße aufeinander.
    Beim ausgelassenen Tanz vermischten sich die beiden Gruppen und es kamen auch immer mehr ältere Einwohner dazu. Daraus wurde der längste Tanzreigen, den es jemals in der Stadt gab. Die alte Feindschaft war vergessen und die Kette wurde entfernt. Geblieben ist nur der Name "Kettenstraße". Das Fest "Der lange Tanz" soll anschließend bis zum dreißig jährigen Krieg jedes Jahr in der Kettenstraße stattgefunden haben.
    Unsere beiden Verliebten konnten heiraten und eine Familie gründen. Sie lebten glücklich und zufrieden und wenn sie nicht gestorben sind....
    Danke Alter Schirm. das hatte ich noch nie gehoert, sehr interessant, Die Jugend weiss sich doch zu helfen und hat schon manche alte Fehde der Vorfahren ueberwunden. sieht die Kettenstrasse nicht heute viel schoener aus, als auf der aelteren Karte? Nennt ihr auch die Handwagen, "Bollerwagen"? oder hat die heute keiner mehr? nach dem Krieg waren sie die groesste Hilfe fuer die autolose Gesellschaft, Man besorgte sich damit "Zacken", das waren die Aeste, die beim Holzschlag uebrig geblieben sind und frei fuers Holen zu haben waren. Die Leute holten das Holz von sehr weit weg und zogen schwehr mit diesen Wagen monika

  2. #2
    Schießhauer Avatar von Hanno
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    Zitat Zitat von Monika Beitrag anzeigen
    Nennt ihr auch die Handwagen, "Bollerwagen"? oder hat die heute keiner mehr? nach dem Krieg waren sie die groesste Hilfe fuer die autolose Gesellschaft, Man besorgte sich damit "Zacken", das waren die Aeste, die beim Holzschlag uebrig geblieben sind und frei fuers Holen zu haben waren. Die Leute holten das Holz von sehr weit weg und zogen schwehr mit diesen Wagen monika

    Hallo Monika,

    ja, die Handwagen heissen wohl auch heute noch "Bollerwagen". Gern wird
    auch heute noch die kleine Variante aus Holz für Kinder so genannt.

    Ich bin mir nicht sicher, ob mit den Nachkriegsbollerwagen noch viele
    Leute losgehen.
    Unser Bollerwagen existiert jedenfalls noch auf dem Dachboden. Es ist
    das typische Modell mit vier Holzspeichenraedern. In unserer Jugend
    sind wir da auch aefter mit unserem Vater los, um z.B. bei Prelle Bau-
    material zu holen.
    Einmal sind wir auch mit dem Wagen voller Erde zum alten Friedhof ge-
    fahren. Da war wohl am Familiengrab etwas zu tun. Jedenfalls ging es
    ueber den Bahnuebergang und dann immer die Hildesheimer runter. Das
    waren in den Sechzigern auch noch gemuetlichere Zeiten.


    P.S.
    Hier gibt es eine Luftaufnahme von Prelle in der Innenstadt (ab #25) :
    http://www.goslarer-geschichten.de/s...=prelle&page=3
    c

    Hannöversche Grüße
    Klaus

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