Nicht alle wehrfähigen Männer aus Goslar und Umgebung kamen übrigens automatisch zu den Jägern. Mein Urgroßvater, ein Schuhmachermeister aus der Hokenstraße, verheiratet, 2 Töchter, kam zum Königlich Preußischen Reserve-Infanterieregiment Nr. 77. Zuvor (1906) hatten er seinen Militärdienst beim Hannoverschen Infanterieregiment Nr. 165 abgeleistet.
Als er 1914 eingezogen wurde, war er bereits 35 Jahre alt. Er nahm an den Grabenkämpfen in Flandern, der Schacht an der Somme und den Gasgefechten bei Ypern teil. Er wurde verwundet und mit dem EK II ausgezeichnet.
Sein Soldbuch und sein Militärpass sind erhalten.
Neben den Allgemeinen Dienstregeln, sind dem Soldbuch noch eine Reihe weiterer Hinweise angefügt. Manches jagt einem beim Lesen heute noch leise Schauer über den Rücken.
Im Militärpass sind alle Einsätze vermerkt. Fast jeder bedeutete Lebensgefahr.
Am Ende war er einer der Glücklichen, die unversehrt nach Hause zurückkehrten.
Mein Urgroßvater gehörte zwar nicht zu den Jägern, deren Papiere werden jedoch sehr ähnlich ausgesehen haben. Da ich meine, dass Originaldokumente die Vergangenheit oft näher bringen können als viele Beschreibungen, habe ich sie hier eingestellt, obwohl Sie vielleicht nicht ganz zum Thema passen. Vielleicht sind sie doch für den einen oder anderen interessant.
Beste Grüße
Bergmönch