Startschuss für 60-Millionen-Projekt

Pfalzquartier: Die Goslarer Zukunft beginnt mit einem Abriss

Der 28. November 2022 soll Goslarer Geschichte schreiben. Mit dem Abriss der Bundesgrenzschutz-Bauten aus den 1960er Jahren beginnen vor Ort und sichtbar die Arbeiten am Pfalzquartier. Stadt und Tescom investieren zusammen mehr als 60 Millionen Euro.

Goslar. „Heute ist ein denkwürdiger Tag: Die Zukunft hat begonnen.“ Die Freude darüber, dass es mit dem Pfalzquartier jetzt endlich vor Ort sichtbar und nicht nur in Planunterlagen in den verschiedenen Büros vorangeht, war Ehrenbürger Hans-Joachim Tessner ins Gesicht geschrieben. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner gab er ein symbolisches Startsignal für den Abriss der Bundesgrenzschutz-Bauten.

Vor Vertretern aus Rat, Verwaltung und von der Abrissfirma erinnerte er an den Start im Jahr 2015. „Wir sind nicht müde geworden, unser Ziel zu verfolgen“, betonte Tessner. Er lobte Schwerdtner dafür, dass sie das Quartier zu einer „gewissen Chefsache“ gemacht und in den „letzten Monaten mit größerer Intensität als vorher“ vorangebracht habe. „Das Pfalzquartier macht Goslar reicher, attraktiver und schöner“, sagte der 78-jährige Multi-Unternehmer.
Enormer Zuspruch - schriftlich und mündlich

Er hoffte, die Baupreise im Griff behalten zu können („wir haben exzellente Dienstleister“), und berichtete von einem gerade zuletzt enormen Zuspruch, den er schriftlich und mündlich für das 60-Millionen-Euro-Projekt erhalten habe. Er solle sich nicht irritieren lassen, habe der Tenor gelautet – „gut, dass die Goslarer von Anfang an beteiligt waren und sich so zahlreich eingebracht haben“, lautete Tessners kaum versteckte Botschaft an die Ratsgruppe Grüne Partei 42, die ihrerseits mangelnde Transparenz sieht und deshalb wie berichtet ein Bürgerbegehren gegen den Bau der Stadthalle auf den Weg bringen will.

„Der 28. November 2022 ist nicht irgendein beliebiges Datum, sondern der Startschuss für eine herausragende Zukunft“, hatte zuvor auch Schwerdtner geäußert. Es gelte, einen städtebaulichen Missstand in Goslars bester Lage zu beseitigen: „Es ist das Stadtentwicklungsprojekt mit einem großen volkswirtschaftlichen Nutzen.“

Bagger rücken erst im Februar an

Was mit diesem 28. November genau anfängt, erläuterte Tiefbau-Fachdienstleiter Mathias Brand. Zunächst kommen Bauzaun und Container. Es folgt die Entkernung zuerst des Waschbetonbaus unten, bevor die Schadstoffe – Fensterfüllungen, Dämmstoffe, Teerpappen („alles recht friedlich, wir haben schon andere Dinge erlebt“) – entfernt werden. Diese Schritte sollen bis ungefähr Mitte Februar gegangen sein, ehe das schwere Gerät anrückt und mit viel Lärm und Einebnen eben das passiert, „was man sich unter Abriss eigentlich vorstellt.“

Die Kosten für den Abriss unter Stadtregie liegen bei 1,2 Millionen Euro, von denen etwa zwei Drittel gefördert werden. Diese Phase soll wiederum im späten Frühjahr – wohl im Mai – enden. In der nächsten Stufe übernimmt laut Brand die Archäologie, die den Untergrund nach historischen Spuren untersucht und hoffentlich bis Ende des Jahres freigibt.

Quelle GZ

Gruß Toni