Zum Friedof auf dem Georgenberg,
in meiner Kindheit, 50ger Jahre, bestand der Friedhof noch, allerdings verwildert und nicht mehr genutzt. Die Katholiken hatten schon lange einen eigenen Bereich auf dem alten Friedhof Hildesheimerstraße. Dieser Teil lag direkt am Eingang von der Hildesheimerstraße aus und hatte eine eigene Kapelle, die heute nicht mehr existiert. Der alte katholische Friedhof am Georgenberg war mit einer großen Mauer Richtung Tappenstraße umzäunt. Zwischen dieser Mauer, heute ungefähr das Gebäude des Kindergartens und der Tappenstraße lagen einige Schrebergärten. Die Eltern einer Freundinn hatten dort auch ihre Beete. Wasser konnte man sich von einer Wasserstelle auf dem alten Friedhof holen. Es gab einen Schlüssel für eine Tür in der Mauer. Ich glaube nicht, dass der jüdische Friehof, wenn er denn dort vorher war, größer als der alte katholische war. Die Jüdische Gemeinde in Goslar war auch in früheren Zeiten eher klein.
Die Kapelle des Jakobushauses liegt höher am Berg auf dem Grundstück der Villa Alberti (Jakobushaus). Die katholische Kirche hat es in den 50ger Jahren gekauft.
Ich frage mich nur, wie die jüdische Gemeinde einenen Friedhof aufgeben konnte, dass kann eigentlich nicht sein.
Gruß Maria
"Urkundlich nachweisber ist die Anlage eines eigenen <jüdischen> Friedhofs erst für die Mitte des 14. Jahrhunderts. 1358 erhielt die Jüdische Gemeinde auf dem Georgenberg ein vor dem Kohlgarten des dortigen Stifts gelegenes Feldstück als Begräbnisplatz zur Pacht, für das sie dem Probst des Stiftes jährlich ein "stoveken wynes" (3 bis 4 Liter) oder eine entsprechende Geldsumme zu entrichten hatte. Von diesem ersten außerhalb der Mauern, im Norden der Stadt gelegenen Friedhof haben sich keine Reste erhalten. Möglicherweise hat er bis zur Zerstörung des Georgenberg-Stifts im Jahr 1527 bestanden. Das bleibt aber unsicher. Da für den Zeitraum zwischen 1414 und 1537 eine dauernde Anwesenheit von Juden in der Stadt nicht bezeugt ist, kann er auch bereits früher abgetragen worden sein. Den zu Beginn des 16. Jahrhunderts wieder in Goslar aufgenommenen jüdischen Familien stand er in jedem Fall nicht mehr zur Verfügung." Zitat aus "Zwischen den Mauern - Der jüdische Friedhof zu Goslar." Hsg. Stadt Goslar, Fachbereich Kultur und Stadtgeschichte.
Beste Grüße
Bergmönch
Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)
Maria (08.01.2015)
Das Modell "Goslar um 1500" in der Kaiserpfalz zeigt eine Rekonstruktion des gesamten Klosterbezirkes:
Vergleicht man es mit den heute sichtbaren Resten, wird klar wie groß die Anlage eigentlich war. Da war viel mehr als man heute ahnt:
(Bild erstellt unter Verwendung von Bing Maps)
Beste Grüße
Bergmönch
Geändert von Bergmönch (04.04.2015 um 13:01 Uhr)
Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)
Wenn man heute beim Bismarkdenkmal vorbei geht, sieht man in dem Schotter des Weges Reste von Sandstein. Jedesmal wenn ich dort gehe denke ich, dass es gut Reste der Klosterumfriedung sein könnten. Käme ziemlich genau mit der äußeren Mauer nach Süden hin.
Danke für deinen Beitrag.
Maria