Ergebnis 1 bis 10 von 18

Thema: Denkmalschutz und Fensterstreit

Baum-Darstellung

  1. #15
    Schießhauer Avatar von Toni Pepperoni
    Registriert seit
    02.04.2010
    Ort
    Goslar
    Beiträge
    439
    Danke
    663
    1.085 Danke für 321 Beiträge erhalten

    Standard

    Und weiter geht es in Lengde

    Fensterstreit: Hofbesitzer in Lengde hat Ärger mit Denkmalschutz

    Ein Landwirt in Lengde hat Probleme mit dem Denkmalschutz. Streitpunkt sind die Fenster an einem historischen Gebäude, das laut der Behörde unter Schutz steht. Der Vorwurf lautet, die Fenster seien illegal eingebaut worden.

    Lengde. Auch in Lengde gibt es Probleme mit dem Denkmalschutz. Streitpunkt sind die 18 Fenster vom Hof des Landwirts Schlüter, Hauptstraße 13. Alle Fenster lassen sich nach innen öffnen, aber der Denkmalschutz will, dass sie sich nach außen öffnen lassen.
    Die Fenster wurden in den 70er Jahren erneuert, auf Wunsch der Berufsgenossenschaft sollen sie sich nach innen öffnen, wegen der Sicherheit beim Fensterputz. Das sahen Ingrid und Hartmut Schlüter damals ein. Wie der jetzige Besitzer Söhnke Schlüter berichtete, habe es drei Schreiben der Denkmalsbehörde gegeben, dass die Hofstelle unter Denkmalschutz stehe, aber nur ein Brief sei 1996 in Lengde eingetroffen. Darin habe gestanden, dass nur das Hofgelände und nicht das Haus unter Denkmalschutz stehe. 2009 wurde auf das Scheunendach eine Photovoltaik-Anlage gebaut, dazu sei keine Genehmigung erforderlich gewesen. Auch auf mündliche Nachfrage Ende der 90er Jahre beim Denkmalschutz in Hannover sei bestätigt worden, dass das Haus nicht unter Denkmalschutz steht.

    Nach der Fusion ist die Stadt Goslar zuständig

    Die aktuelle Situation: Der Goslarer Denkmalschutz habe ihm mitgeteilt, die Fenster wären illegal eingebaut und man sollte sich vorher erkundigen, denn auf einem Denkmal geschützten Hof baue man nicht einfach Fenster ein, wie Söhnke Schlüter berichtet. Er vermutet dass nach der Fusion 2014 alles in der Goslarer Denkmalsbehörde aufgearbeitet wird, was vorher in Vienenburg nicht gemacht wurde.

    Schlechter Umgangston

    Was Familie Schlüter ärgert, ist, dass es im Vorfeld zu einem schlechten Umgangston mit der Denkmalspflege gekommen sei. „Die lassen ja nicht mit sich reden. Denkmalschutz geht nur gemeinsam“, so Söhnke Schlüter. Auch einen Beratungstermin hätte sich der Landwirt gern gewünscht, aber dieses ist seit 1996 nie geschehen.
    Die beiden Wirtschaftsgebäude und das Haus stünden unter Denkmalschutz, aber die große quer stehende Scheune nicht, sagt er. Er schlägt vor, neu anzufangen und die Fenster so zu lassen, wie sie sind. Familie Schlüter hatte schon politische Vertreter zu Gast und die Lage erläutert.

    Als Gruppe vollständig unter Denkmalschutz gestellt

    Zum Status des Hofes erläutert die Goslarer Stadtpressesprecherin Vanessa Nöhr: „Der Hof steht als eigene Gruppe ‚Hofanlage Hauptstraße 13‘ vollständig unter Denkmalschutz. Dazu gehört die Hofanlage auch noch zur Gruppe ‚Ortskern Lengde‘.“ Am 7. Oktober 1996 sei die Benachrichtigung des Eigentümers über die Eintragung von Wohnhaus und Wirtschaftsgebäuden in das Verzeichnis für Kulturdenkmale erfolgt. „Die vierte Seite, das seitliche Scheunengebäude, wurde später als Denkmal eingetragen“, so Nöhr. „Es war in der Kartierung nicht ausdrücklich als Denkmal ausgewiesen, woraufhin das Landesamt später nachsteuerte. Der Denkmalstatus des Wohnhauses war hingegen nie strittig.“
    Zur Photovoltaik-Anlage merkt sie an, dass diese bereits vor über zehn Jahren errichtet wurde. „Auch damals war sie schon genehmigungspflichtig, allerdings war der Landkreis zuständige Behörde. Mündliche Aussagen sind nicht aktenkundig und somit nicht mehr nachvollziehbar, zumal Lengde zu der Zeit noch nicht zur Stadt Goslar gehörte. Aus diesem Grund wird nicht gegen die Photovoltaikanlage vorgegangen, sie wird bis zu ihrem Abgang geduldet.“

    Entscheidung fällt in Braunschweig

    Bei den Fenstern gehe es nicht um die Holzfenster, die 1970 eingebaut wurden, sondern um „Kunststofffenster, die nach 1996 – also nachdem der Eigentümer Kenntnis vom Denkmalstatus hatte – eingebaut wurden.“ Dazu könne sie aber keine Aussage treffen, da der Vorgang bereits beim Verwaltungsgericht Braunschweig zur Entscheidung liege. „Die Stadt Goslar hatte zuvor versucht, einen Kompromiss zu finden, und mehrfach angeboten, dass jedes Jahr nur drei Fenster auszutauschen sind. Diese Angebote wurden jedoch abgelehnt“, sagt sie.



    Gruß Toni

    Quelle GZ
    Geändert von Toni Pepperoni (14.03.2022 um 15:37 Uhr)

  2. Danke von:

    Speedy (13.03.2022)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  


Dieses Forum ist komplett werbefrei und wird ausschließlich privat finanziert.

Um auch in Zukunft ohne Werbebanner und nervige Pop-Ups auszukommen,

würden wir uns über eine kleine Spende sehr freuen.