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Thema: Maroder Zustand der Stadtmauern & Verzicht auf Sanierung der Wallanlagen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Vielleicht ist der Verfall der Stadtmauern ja auch einer geänderten Vorgehensweise geschuldet. Früher hätten die Jungens vom Stadtgartenamt sicherlich das Grünzeug an den Mauern einfach raus gerissen und alle größeren Löcher zu gespachtelt. Wenn man das jedes Frühjahr macht, ist die Welt in Ordnung und so eine Mauer hält 500 Jahre. Heute könnte das eine unsachgemäße Restaurierung von Weltkulturerbe sein und Millionenschäden verursachen. Also: Finger weg! Erst muss ein fachmännisches Gutachten in Auftrag gegeben werden - oder besser Zwei. Dann wird der Ist-Zustand ermittelt, Dokumentiert und ausgewertet. Danach wird das ganze von einer Fachfirma, unter Aufsicht promovierter Experten, Stein für Stein abgetragen und unter Verwendung mittelalterlicher Rezepturen wieder rekonstruiert. Das alles funktioniert natürlich nur, wenn nicht zwischendurch auch noch irgendwelche archäologischen Sensationen ans Tageslicht gefördert werden ...

    Da hat man dann vermutlich lieber erst einmal weg geschaut und gehofft, dass die morschen Mauern die Amtsperiode noch überstehen. Das schlimme ist ... ein Stück weit kann ich das sogar nachvollziehen.

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  2. #2
    Schießhauer Avatar von bergland
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    bergland vermutet bald das bergmönch mit seiner vermutung zur sanierung von stadtmauer die in weltkulturerbestädten liegen recht haben wird ...

    wenn das dann bedeutet alle 20 jahre 6.5 millionen € in die hand nehmen zu müssen , sollte man ne kosten nutzenrechnung für den status ziehen - fällt der negativ aus auf den status besser verzichten , welterbe bringt nichts wenn die historischen gemäuer deswegen so morsch aussehen wie sie es jetzt tun , dann lieber ab und an mal ein paar spuren von neuzeitigen mörtel sehen dafür steht die mauer aber ...

    sollten sich die vorschriften für den denkmalschutz in der hinsicht geändert haben ... armutszeugnis der politik , naja oder vll gibt es auch leute dort die einfach nichts altes mehr sehen wollen , sondern nur noch nackte neuzeitliche betonbauten

    wie es auch sei es gibt nur 2 möglichkeiten ...
    1. die stadt hat jahrelang nichts getan und weggeschaut - für die these paßt die aussage von dem cdu ratsherren
    2. die vorschriften bezüglich von sanierungen denkmalgeschützer objekte hat sich geändert <-- wäre kurzsichtig wenn soetwas dabei herrauskommt

    im fazit bleibt jetzt nur eines zu sagen : das wurzekwerk tut keinen gebäude gut ob efeu in das mauerwerk von stadtmauer oder häusern eindringt , langfristig sprengt es die steine herraus ... bäume sind da noch schädlicher ... jetzt das efeu und die bäume zu entfernen ist erstmal eine sache , nur dann muss man sich im klaren sein das es nur die halbe miete sein wird , man wird die mauern dort abtragen und neu aufbauen müssen um sie anschließend vernünftig zu versiegeln , das wurzelwerk der abgetrennten pflanzen wird absterben es werden hohlräume entstehen , entweder sacken dann irgendwann die maroden mauern zusammen oder feuchtigkeit dringt ein und sprengt sie beim nächsten frost !

    dazu vll mal ein kleiner hinweis was zur zeit an norwegens fjordküste passiert - dort werden sensoren aufgestellt um bewegungen der fjordewände zu vermessen , man geht davon aus das aufgrund des klimawandels immer mehr sickerwasser in die kleinen hauchdünnen felsspalten eindringt und dann im winter langsam aber sicher diese immer mehr weitet was zur folge haben wird das die fjordwände irgendwann ins wasser stürzen werden , was das für folgen in den teilweise doch sehr engen fjorde und die dort befindlichen siedlungen bedeutet muss bergland hier kaum beschreiben ... wurzelwerk und wasser in mauern ... keine gute mischung
    Geändert von bergland (21.04.2012 um 09:12 Uhr)

  3. #3
    Schießhauer Avatar von Birgit
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    Zitat Zitat von Bergmönch Beitrag anzeigen

    Da hat man dann vermutlich lieber erst einmal weg geschaut und gehofft, dass die morschen Mauern die Amtsperiode noch überstehen. Das schlimme ist ... ein Stück weit kann ich das sogar nachvollziehen.

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Nun ja mit dem ersten Teil Deiner Aussage könnte ich ja vll. umgehen, aber mit dem 2. Teil nicht.

    Ganz einfach, dem Stadtgartenamt fehlt es nämlich an dem entsprechenden Fachpersonal .... weiter dürfen wir nicht vergessen, wovon Goslar eigentlich derzeit lebt - vom Tourismus nämlich. Ja aber welcher Tourist mag sich den so einen verfallenen und ungepflegten Kram anschauen, wie er ihn hier vorfindet? Also ich würde mich grün und blau ärgern, wenn ich eine Reise, mehrtägig oder auch nur als Tagesfahrt, in eine hochgelobte angeblich attraktive, mittelalterliche Kaiserstadt antrete ....vorher noch die wunderschönen alten oder ausgesuchten Bilder in den Prospekten angeschaut habe und dann ein sanierungsbedürftiges, ungepflegtes , zerbröckelndes reales Bild vor Augen habe, wenn ich mein Reiseziel erreicht habe.

    Und das ein jeder OB in Panik gerät, wenn er an die Kosten für die Restaurierung der alten Mauern denkt, kann ich gut verstehen. Für die kleine Sandsteinmauer, welche bei uns restauriert hat, hätte der Vermieter sicher eine neue bauen lassen können. 3 Wochen saßen 2 Arbeitskräfte an einem 10m langen und 1,50m hohen Stück. Tatsächlich haben sie größtenteils Stein für Stein abgetragen und dann wieder übereinandergesetzt. Manche Steine mussten durch neue ersetzt werden, da einige der alten Steine nicht mehr zu gebrauchen waren. Das gute an der Geschichte wäre natürlich auf die Goslarer Mauern bezogen, welche da in sich zerfallen, dass entsprechende Firmen die die auszuführenden Arbeiten übernehmen müssten, für eine geraume Zeit sichere Arbeitsplätze bieten könnten.

    @ Bergland

    Zu der Wurzelgeschichte habe ich auch ein hübsches Beispiel: Im letzen Sommer hat man auf dem Nachbargrundstück zwei wunderschöne hohe "Tannen" (nicht Fichten) gefällt. Es handelt sich um ein Grundstück in Hanglage. Nun nach dem Winter ist zu beobachten, dass sich dort ein wenig Ober (ca. 5 m) eine kleine Kuhle auf dem Grundstück gebildet hat und zwar genau dort, wo das das alte Wurzelwerk des einen Baumes endet. Und da ist er wieder der Effekt mit den Hohlräumen, bzw. sackendem Untergrund ........
    Liebe Grüße
    Birgit

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