Wie bereits erwähnt wurde der Rosentorzwinger (heute Achtermann) im Mittelalter Schäferturm genannt, weil er einen Schafstall im Untergeschoss hatte und von den Schäfern verteidigt wurde. Der Risslingsturm am Breiten Tor hatte in den Jahrhunderten, in denen er nicht militärisch genutzt wurde, diverse Funktionen, in den vierziger Jahren wohl auch die eines Schafstalles.
Ursprünglich, also zwischen dem 12. JH und dem 16. JH sahen die vier großen Stadttore vermutlich alle sehr ähnlich aus. Sie bestanden nur aus den Türmen mit dem rechteckigen Grundriss, von denen heute nur noch das "Breite Tor" erhalten ist.
Zum Ende des 14. JH. waren die Fuhrwerke breiter und höher geworden und man baute alle 4 Tortürme um. Die Torkapellen, die in den Räumen über den Durchfahrten lagen und den Toren ihren Namen gaben, mussten weichen und die Durchfahrten wurden vergößert nach oben und nach den Seiten. Der Bischof von Hildesheim musste damals sein ok dazu geben, dass die Torkapellen verlegt wurden und diese Genehmigung ist im Jahr 1397 dokumentiert.
Immer noch sahen alle Tore ähnlich aus. Anfang des 16. JH, genau im Jahr 1501, begann der Ausbau der Befestigungsanlagen und die Zwinger und Torburgen entstanden. Auf Grund der Geländegegebenheiten wurden diese Ausbauten an allen Toren unterschiedlich ausgeführt und die rechteckigen Tortüme wurden jeweils zum stadtseitig gelegenen, inneren Tor der Torburgen. Im Jahr 1728 wurde das Breite Tor durch den Großbrand in der Unterstadt erheblich in Mitleidenschaft gezogen und der ober Teil des Turmes stürzte teilweise ein. Da man die hohen Türme längst nicht mehr brauchte, um sich zu verteidigen, trug man den beschädigten Gebäudeteil ab und setzte auf den Rest ein Dach. Fertig war das Breite Tor, wie wir es heute kennen.