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Thema: Sinnsprüche an den Häusern

  1. #11
    Schießhauer Avatar von bergland
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    @ monika meinst du mit sinnsprüchen auch giebelsprüche ?
    die findet man sehr häufig an alten bauernhäusern , zumindest weiss ich das aus den nordeutschen raum ...

    zB : Gieb wieder was zusammen wir in heissen Flammen so schleunig eingebüst , erfülle dies begehren wenn solches deiner Ehre und unser Wohlstand dienlich ist. Wir haben hier keine bleibende Stätte sondern die zukünftige suchen wir. Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen.

    steht über der Einfahrt zur Diele auf dem Hof von dem meine Urgroßmutter in der Lüneburger Heide kam ... der sprüch bezieht sich in diesen fall auf ein feuer im jahr 1923, ausgelöst durch blitzeinschlag in das reetgedeckte dach , dem das wohnhaus zum opfer fiel und der hoferbe bei löscharbeiten ums leben kam ... wohnhaus bedeutet in diesen fall das auch der größte teil der viehstallungen verloren ging da die dortigen bauernhäuser sogenannte niederdeutsche hallenhäuser sind , d.h grob übersetzt : es gibt einen wohntrakt in dem sich die schlafkammer und stuben befanden , dazwischen als trennung zur diele auf dem sich die viehställe befanden ( meist für milchkühe rinder und pferde ) , das sogenannte flett mit feuerstelle .
    das bauernhaus wurde wieder aufgebaut , der giebelspruch bleib trotz der umbaumaßnahmen der letzten 90 jahre erhalten , auch heute sieht man diese trennung von wohn - und stalltrakt bei vielen höfen immer noch , so auch bei diesen hof , auch wenn die landwirtschaft vor einigen jahren aufgeben wurde , besser gesagt die flächen verpachtet wurden ...


    die meisten giebelsprüche sind sehr fromm gehalten , bzw beziehen sich auf solche oder ähnliche ereignisse die ich dort gesehen und zum teil auch fotografiert hab , wenn ich nach lüneburg komme , werd ich auch darauf achten ... wie man es in der stadt des salzes vor einigen hundert jahren gehandhabt hat ... bedeutet wohl auch wieder 2 tausend fotos mehr an einen tag wenn ich dort bei guten wetter aufschlage
    Geändert von bergland (02.05.2012 um 23:32 Uhr)

  2. #12
    Schießhauer Avatar von Monika Adler
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    Zitat Zitat von bergland Beitrag anzeigen
    @ monika meinst du mit sinnsprüchen auch giebelsprüche ?
    die findet man sehr häufig an alten bauernhäusern , zumindest weiss ich das aus den nordeutschen raum ...

    zB : Gieb wieder was zusammen wir in heissen Flammen so schleunig eingebüst , erfülle dies begehren wenn solches deiner Ehre und unser Wohlstand dienlich ist. Wir haben hier keine bleibende Stätte sondern die zukünftige suchen wir. Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen.

    steht über der Einfahrt zur Diele auf dem Hof von dem meine Urgroßmutter in der Lüneburger Heide kam ... der sprüch bezieht sich in diesen fall auf ein feuer im jahr 1923, ausgelöst durch blitzeinschlag in das reetgedeckte dach , dem das wohnhaus zum opfer fiel und der hoferbe bei löscharbeiten ums leben kam ... wohnhaus bedeutet in diesen fall das auch der größte teil der viehstallungen verloren ging da die dortigen bauernhäuser sogenannte niederdeutsche hallenhäuser sind , d.h grob übersetzt : es gibt einen wohntrakt in dem sich die schlafkammer und stuben befanden , dazwischen als trennung zur diele auf dem sich die viehställe befanden ( meist für milchkühe rinder und pferde ) , das sogenannte flett mit feuerstelle .
    das bauernhaus wurde wieder aufgebaut , der giebelspruch bleib trotz der umbaumaßnahmen der letzten 90 jahre erhalten , auch heute sieht man diese trennung von wohn - und stalltrakt bei vielen höfen immer noch , so auch bei diesen hof , auch wenn die landwirtschaft vor einigen jahren aufgeben wurde , besser gesagt die flächen verpachtet wurden ...


    die meisten giebelsprüche sind sehr fromm gehalten , bzw beziehen sich auf solche oder ähnliche ereignisse die ich dort gesehen und zum teil auch fotografiert hab , wenn ich nach lüneburg komme , werd ich auch darauf achten ... wie man es in der stadt des salzes vor einigen hundert jahren gehandhabt hat ... bedeutet wohl auch wieder 2 tausend fotos mehr an einen tag wenn ich dort bei guten wetter aufschlage
    Danke, bergland. sieh, diese Giebelsprueche scheinen auch zu der Sorte Sprueche zu gehoeren, wie die goslarer Balkensprueche. Das waren sicherlich auch Segenssprueche und zeigten was die Bewohner fuer Wert hielten. Das kommt mir jetzt so vor, als ob das in Norddeutschland , besonders in Niedersachsen so Brauch war. Eigentlich eine schoene Sitte und zeigt auch die Bodenstaendigkeit der Menschen an, denn man erwartete, dort fuer Generationen zu wohnen. Ja geh mal auf die Suche. Bei deiner Geschichte fiel mir eine Aneckdote aus der Lueneburger Heide ein: Eine Scheune brannte zum 3ten Mal durch Blitzschlag ab, [ der Storch war auch geschmort]. Da suchte die Versicherung den Grund und fand,dass die Scheune auf euner Wasserader gestanden hatte. Sie musste natuerlich versetzt werden. Gruesse, Monika

  3. #13
    Schießhauer Avatar von bergland
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    bodenständig sind meine vorfahren dort sicherlich ... im celler schatzregister wurde der hof 1511 erwähnt ... soweit zurück kann ich durch die ahnenforschung zumindest diesen zweig der familie auch zurückverfolgen , das witzige ist bei solchen nachforschungen , das man irgendwann feststellt das dort alle in irgend einer art und weise miteinander verwandt sind , klar über die jahrundert halt , aber man schmunzelt trotzdem ... naja man sieht es auch an meinen postings : ich mag es nicht wenn alte gebäude zerfallen , bzw dies geschieht weil jahrelang nichts investiert wird , ich denk da halt altmodisch : von den vorfahren nur geliehen bekommen um es an die nächsten generationen weiterzugeben ... wenn man sich die giebel an den bauernhöfen anschaut , werden dort auch oft datum der haushebung und die erbauer genannt ... wobei haushebung , also anfang der errichtung des fachwerkgerüstes und wirkliche fertigstellung zweierleih sind ...

    beim nächsten sonnigen wochenende widme ich mich mal den sprüchen an goslarer fachwerk , jetzt waren die wallanlagen dran fotografiert zu werden ...
    Geändert von bergland (03.05.2012 um 00:34 Uhr)

  4. #14
    Schießhauer Avatar von Monika Adler
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    Zitat Zitat von bergland Beitrag anzeigen
    bodenständig sind meine vorfahren dort sicherlich ... im celler schatzregister wurde der hof 1511 erwähnt ... soweit zurück kann ich durch die ahnenforschung zumindest diesen zweig der familie auch zurückverfolgen , das witzige ist bei solchen nachforschungen , das man irgendwann feststellt das dort alle in irgend einer art und weise miteinander verwandt sind , klar über die jahrundert halt , aber man schmunzelt trotzdem ... naja man sieht es auch an meinen postings : ich mag es nicht wenn alte gebäude zerfallen , bzw dies geschieht weil jahrelang nichts investiert wird , ich denk da halt altmodisch : von den vorfahren nur geliehen bekommen um es an die nächsten generationen weiterzugeben ... wenn man sich die giebel an den bauernhöfen anschaut , werden dort auch oft datum der haushebung und die erbauer genannt ... wobei haushebung , also anfang der errichtung des fachwerkgerüstes und wirkliche fertigstellung zweierleih sind ...

    beim nächsten sonnigen wochenende widme ich mich mal den sprüchen an goslarer fachwerk , jetzt waren die wallanlagen dran fotografiert zu werden ...
    OH, bergland, weisst du,wie wertvoll dein Denken
    eigentlich ist? Dadurch entwickeln sich Werte, die der Mensch zum Wohlsein braucht. Wir Deutschen hier im Ausland merken,dass in neuen Einwanderungs laendern das Bodenstandsgefuehl nicht so ausgepraegt ist. Das ging mir so aehnlich, als ich nach Dortmund musste. Einmal weg aus der Heimat und es ist nicht mehr so wichtig wo man dann noch umherzieht. Mein Bruder lebt mit seiner Frau in Westfahlen in ihrem Erbe. ein 250 jaehriges Bauernhaus. Da hoert die Reparatur nie auf,aber es wuerde Niemandem einfallen, das zu verkaufen! Sehr interessant, die Sache mit der Verwandtschaft. Natuerlich! Gruesse, Monika

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