Die zwei Vergessenen und wenig Beachteten

Geradezu als ein ‚Baumfremdling’ in unserem Hahndorf und als solcher nicht einmal erkannt, steht auf der Westseite des dreistöckigen Gebäudes im Vorgarten des evangelischen Pfarrhauses am Mittelring (= zeitweilig diente das Haus bis Ende des ersten Viertels des 20. Jahrhunderts für über 100 Jahre als katholische Volksschule, die wegen Schülermangels geschlossen worden war, später – nach einer unrühmlichen Periode als Schulungsheim einer Massenorganisation während der Herrschaft der braunen Machthaber – bis zu deren Auflösung Büro der politischen Gemeinde Hahndorf), ein Baum mit dem wissenschaftlichen Namen >Celtis<, besser bekannt unter der Bezeichnung Zürgel- oder Nesselbaum.
Zuhause ist diese sommergrüne Baumart in den nördlichen klimatisch gemäßigten Gebieten unseres Erdballs. Sie gehört zur Gattung der rosenartigen Hanfgewächsen. Manchmal bilden sich Wurzelschösslinge. Der europäische Zürgelbaum wird auch „Celtis australis“ genannt. Weltweit spricht man von 60 bis 100 Unterarten.
Die Borke (= oft auch ‚Rinde’ genannt) ist meistens grau. An den Zweigen sitzen – wechselständig und zweizeilig – Laubblätter mit gesägtem Rand. Die unscheinbaren Blüten sind meist eingeschlechtlich, selten zwittrig. Die männlichen Blüten stehen als Büschel im unteren Teil der diesjährigen Zweige. Die gestielten, Zwitterblüten sitzen einzeln blattachselständig im oberen Teil der Zweige. Zürgelbäume bilden kugelige Steinfrüchte. Bei einigen Arten ist das rote bis schwarze Fruchtfleisch essbar, wenn auch der darin enthaltene Samen sehr groß ist.
Einmalig ist eine weitere Baumart, in der Hahndorfer Forst gibt es eine Elsbeere. Sie steht ein wenig abseits etwas versteckt an der Bergkuppe „Spitzer Hai“ am nordöstlichen Ende des „Kleiholzes“. Sein Alter ist nicht überliefert, wird jedoch auf ca. 200 Jahre geschätzt. Als Naturdenkmal ausgewiesen ist der Baum, der durch seine beeindruckende Größe und einen Kronendurchmesser von rund 12 m in ihm umgebenden Laubmischbestand etwa 200 m westlich der „Fischerköpfe“ auffällt. Der deutliche Drehwuchs des Stammes ist bei diesem Baum charakteristisch.
In den Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereins Goslar „Naturschätze im Landkreis Goslar“ aus dem Jahre 2007 sind auf den Seiten 104 ff. weitere interessante Einzelheiten über diese selten bei uns anzutreffende Baumart nachzulesen, vor allem über die Verwendung und Färbung seines Holzes.