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Thema: Maroder Zustand der Stadtmauern & Verzicht auf Sanierung der Wallanlagen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Mängelliste an Weltkuturerbe,

    Nun zeigt sich offen, was Einsparungen, Rückstellungen von notwendigen Sanierungen etc. bewirkt haben, nämlich noch viel höhere Kosten. Ganz schlimm die Flickschusterei des Marktplatzes, die strahlenförmige Pflasterung hat ihren "Glanz" verloren dank "meisterhafter Pfuscherei", die wohl wieder im Zusammenhang mit knappen Finanzen steht, oder ?

    An Ostern hatte ich Besuch aus der Rhön und wir waren gemeinsam aufgebrochen um meinen Besuch mal meine Heimatstadt zu zeigen, zumindest was die Altstadt angeht, wo ich von 1970 bis 1982 gewohnt hatte. Einen regelrechten Schreck hatte ich bekommen, als wir dann die Einfahrt ehemalig Marktstr.43 (Ordnungsamt) hinaufgegangen waren. Ein Lostplace wie man es im Internet bei Youtube zum Beispiel finden kann, nur das dieses total verfallene Gebäude mitten in der Innenstadt seht und Touristen dieser Schandfleck nicht verborgen bleibt. Es ist das Anwesen ehemalig Gildehof, den "Fitti Graul" mal betrieben hatte, später dann das Piano und zuletzt glaube ich das Merlin waren Nachfolgenutzer. Ein Wunder, das diese Immoblie noch nicht von Feuerteufeln abgefackelt wurde. Wenn das eines Tages in Flammen aufgeht, das brennt wie Zunder und da ist die Gefahr groß, das die Flammen sich auf Nachbargebäude wegen der dichten Bebauung ausbreiten. Eigentum verpflichtet, Konsequenzen drohen aber erst wenn vom Objekt Gefahr ausgeht, sprich das Gebäudeteile Fußgänger gefährden könnten oder Fahrzeuge, oder das benachbarte Grundstücke und Gebäude in Mitleidenschaft gezogen werden.

    Zu gerne wüsste ich, wie Stadtführer den Touristen erklären, wenn sie an Gebäuden vorbeikommen die einen schlechten Eindruck ihres baulichen Zustandes machen oder die Lücken wo mal Gebäude abgebrannt sind wie zum Beispiel im Februar 1986 in der Worthstraße und bis heute keine neuen Gebäude errichtet wurden.

    Sehr markant ist der Verfall des Odeons direkt am Bahnhof wo die Touristen die ankommen gleich einen schlechten Eindruck bekommen.
    Es wäre mehr als nur bedauerlich, wenn eines Tages Goslar nicht mehr zum Weltkultuterbe gehören würde.

    In diesem Sinn
    der märklinist

  2. Danke von:

    Joerg (08.06.2022)

  3. #2
    Hauer Avatar von Manne
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    Nun kommt mal jemand von außerhalb und legt berechtigtermassen den Finger in die Wunden. Gut so...
    Gruß Manne

  4. #3
    Hauer Avatar von Roger
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    Moinsen,

    @märklinist

    ...
    Nun zeigt sich offen, was Einsparungen, Rückstellungen von notwendigen Sanierungen etc. bewirkt haben, nämlich noch viel höhere Kosten. Ganz schlimm die Flickschusterei des Marktplatzes, die strahlenförmige Pflasterung hat ihren "Glanz" verloren dank "meisterhafter Pfuscherei", die wohl wieder im Zusammenhang mit knappen
    Finanzen steht, oder ?
    Da steckt vermutlich was anderes hinter. Es handelt sich ja direkt um den Bereich der sich über 10Jahre hinter dem Bauzaun befand.
    Vielleicht hat man die entfernten Steine im weitesten Sinn "verlegt" und findet sie nicht wieder oder man hat sie nicht
    eingesetzt weil man noch ein anderes Projekt umsetzen möchte um den Marktplatz "barrierefreier" zu gestalten.

    https://www.goslar.de/presse/pressem...rer-marktplatz
    Beste Grüße

    Roger


    Not Too Old To Rock´n Roll

  5. #4
    Gedingeschlepper Avatar von joe70
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    Zitat Zitat von märklinist Beitrag anzeigen
    Mängelliste an Weltkuturerbe,


    Zu gerne wüsste ich, wie Stadtführer den Touristen erklären, wenn sie an Gebäuden vorbeikommen die einen schlechten Eindruck ihres baulichen Zustandes machen oder die Lücken wo mal Gebäude abgebrannt sind wie zum Beispiel im Februar 1986 in der Worthstraße und bis heute keine neuen Gebäude errichtet wurden.
    Du meinst aber nicht das Hotel was abgebrannt war ,oder?
    Dort steht ein Wohnhaus der GWG. Ich glaube schon 20 Jahre. Wenn du diese Fläche meinst.

  6. #5
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Zitat Zitat von joe70 Beitrag anzeigen
    Du meinst aber nicht das Hotel was abgebrannt war ,oder?
    Dort steht ein Wohnhaus der GWG. Ich glaube schon 20 Jahre. Wenn du diese Fläche meinst.
    Ein Hotel hat da nicht gestanden, ein Gebäude wo auch eine Art Bordell drin untergebracht war, das Feuer hatte auf Nachbargebäude übergegriffen, im hinteren Bereich und seitlich, zumindest eins ist nicht wieder aufgebaut worden, da klafft eine Lücke.

  7. #6
    Moderator Avatar von Bergmönch
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    Zitat Zitat von märklinist Beitrag anzeigen
    Ein Hotel hat da nicht gestanden, ein Gebäude wo auch eine Art Bordell drin untergebracht war, das Feuer hatte auf Nachbargebäude übergegriffen, im hinteren Bereich und seitlich, zumindest eins ist nicht wieder aufgebaut worden, da klafft eine Lücke.
    Das ist nicht ganz korrekt. Es brannte nur das Haus Worthstraße 8 ab (links der Kemenate). Darin befand sich die Hotel-Pension Nordland und die black-bottom-Bar. Es war nicht das erste Feuer in dem Gebäude und man munkelte über Rivalitäten im Rotlichtmillieu. Das Haus wurde viele Jahre später durch einen Neubau ersetzt. In dessen Eingangsbereich sind einige gerettete Fachwerkelemente des abgebrannten Hauses ausgestellt. Die Kemenate wurde beschädigt (Treppenhaus). Rechts der Kemenate befindet sich ebenfalls ein Brandgrundstück. Dieses wurde nicht wieder bebaut. Das Haus ist jedoch schon Anfang des 20. Jahrhunderts (1913 ?) abgebrannt.

    Beste Grüße

    Bergmönch
    Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. (Lichtenberg)

  8. Danke von:

    Maxe 27 (09.06.2022),nobby (09.06.2022)

  9. #7
    Gedingeschlepper Avatar von Maxe 27
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    Zitat Zitat von Bergmönch Beitrag anzeigen
    Das ist nicht ganz korrekt. Es brannte nur das Haus Worthstraße 8 ab (links der Kemenate). Darin befand sich die Hotel-Pension Nordland und die black-bottom-Bar. Es war nicht das erste Feuer in dem Gebäude und man munkelte über Rivalitäten im Rotlichtmillieu. Das Haus wurde viele Jahre später durch einen Neubau ersetzt. In dessen Eingangsbereich sind einige gerettete Fachwerkelemente des abgebrannten Hauses ausgestellt. Die Kemenate wurde beschädigt (Treppenhaus). Rechts der Kemenate befindet sich ebenfalls ein Brandgrundstück. Dieses wurde nicht wieder bebaut. Das Haus ist jedoch schon Anfang des 20. Jahrhunderts (1913 ?) abgebrannt.

    Beste Grüße

    Bergmönch

    Liebe Forumgemeinde,

    zunächst danke an Bergmönch für deine oben zitierten Ausführungen. Nachfolgend zeige ich euch zu diesem Thema 2 Artikel aus den Goslarschen Zeitungen vom 7. November 1980 und 6. Februar 1986 sowie 4 Fotos, die ich nach dem verheerenden Brand am 4. Februar 1986 und nach dem Einsturz der Fassade am 24.08.1986 aufgenommen habe. Das letzte Foto zeigt die Baustelle des Neubaus am 7. April 2002.












    Die Hotel-Pension Nordland mit "Nordland-Klause" und "black-bottom-Bar" ist im Einwohnerbuch 1970/71 verzeichnet. In den das Feuer betreffenden GZ-Artikeln ist vom Westfalia- bzw. Altstadthotel sowie von der Nachtbar "Cabaret Lido" die Rede.

    Herzlichst Maxe 27
    Geändert von Maxe 27 (09.06.2022 um 11:43 Uhr)

  10. Danke von:

    Andreas (30.06.2022),Bergmönch (09.06.2022),Maria (11.06.2022),nobby (09.06.2022),Onkel Hotte (09.06.2022)

  11. #8
    Gedingeschlepper Avatar von Alfred E. Neumann
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    Zitat Zitat von märklinist Beitrag anzeigen
    Zu gerne wüsste ich, wie Stadtführer den Touristen erklären, wenn sie an Gebäuden vorbeikommen die einen schlechten Eindruck ihres baulichen Zustandes machen...
    Vielleicht, daß es sich um Privatbesitz handelt und man die Besitzer nur zu "verkehrssichernden Maßnahmen" verpflichten kann?

    Natürlich wäre es schön, wenn die Altstadt in einem besseren Zustand wäre, aber wollen wir in einem Museumsdorf leben?

  12. #9
    Schießhauer Avatar von märklinist
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    Zumal ist Goslar schon mal kein Dorf wie ein User es hier darstellt, bzw, auch kein Museumsdorf.
    Den Titel Weltkulturerbe bekommt man ja nicht mal eben so, weil man ein paar ältere Gebäude vorzuweisen hat.

    Natürlich wird mit dem Weltkulturerbe wo Goslars Altstadt berechtigtigerweise dazu zählt auch kräftig die Werbetrommel im Bereich Touristik gerührt.
    Wie würden wir Goslarer reagieren wenn wir in eine Stadt X in Deutschland fahren würden die auch zum Weltkulturerbe gehören würde und dort zum Teil erhebliche und sichtbare Mängel als Laie sehen würden. Da würden wir uns als Besucher auch denken und fragen, was ist da los, warum wird da nichts gemacht, dass das Kulturerbe erhalten bleibt.

    Dem Privatbesitzer wird mächtig eingeheizt, ich erinnere nur an Fenster die mal braun oder weiß gestrichen sind oder das die Fenster nicht nach außen aufgehen usw.
    Aber die Stadt Goslar deren Besitztümer, die, ich sage mal vorsichtig vorsichhin bröseln, da wird drüber weg gesehen. Sehr markant ist der Zustand des Marktplatzes oder auch Gebäude unweit davon, zum Besipiel an der Abzucht wo früher die Gaststätte der "Grüne Jäger" drin war. Klar das ist auch Privatbesitz, aber wenn ich kein Geld habe um meine Immobilie in stand zu halten, entweder beantrage ich Fördergelder oder ich muss mich um einen Käufer oder Pächter umsehen, der das nötige "Kleingeld" hat, so das die Immobilie nicht verfällt.

    Jeder Goslarer Bürger sollte eigentlich stolz darauf sein, das Goslar mit seiner historischen Altstadt zum Weltkulturerbe zählt. Natürlich muss man auch Dinge der Zeit anpassen in der wir heute leben, aber so das es so gut wie möglich nicht sofort ins Auge fällt, zB. die Pflasterung mit den großen Fugen an der Abzucht wo man laienhaft den Hochwasserschaden beseitigt hat, bzw. laienhaft die Pflasterung gemacht hat.

    Natürlich gehören heute auch Einrichtungen oder Gegenstände für den Medienempfang zum Leben dazu, aber man sollte diese schon so anbringen das sie nicht störend wirken, zum Bespiel auf das Dach, man schaut ja nicht beim laufen gen Himmel.

    Gut, wenn ein Haus von hinten verkommt, und dort außer den Bewohnern das niemand sieht dann ist das ganz was anderes, als wenn Touristen aus ihrem Auto steigen am Parktplatz hinter dem Telemannhaus und man erblickt dort eine runtergekommene Immobilie, wo man denken könnte bin ich hier in der ehemaligen DDR gelandet in Zeiten vor der Wende, wo marode Gebäude entweder komplett in sich zumengefallenwaren oder behelfsmäßig mit Brettern zusammengehalten werden.

    Der erste Eindruck oder der Eindruck insgesamt der ist prägend und auch schlechte Eindrücke verbreiten sich auch über Mundpropaganda.

    In diesem Sinn
    der märklinist

  13. Danke von:

    Andreas (10.06.2022),Bergmönch (08.06.2022),Joerg (08.06.2022),nobby (07.06.2022)

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